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ein Sonnenblick brach durch die Wolken. Es war Mittag. Mit 
der Niederlage des Regiments Dalwig war der Kampf entschieden. 
Die geschlagene Armee trat ungesäumt den weiteren Rückzug nach 
Fehrbellin an. Der Kurfürst sehte sich an die Spitze seiner Reiterei, 
um den Feind noch weiter zu verfolgen, indem er ihm mit dem Ge— 
schütz beständig zur Seite blieb und ihn fast unausgesetzt beschoß. 
Die Schweden erwiderten das Feuer lebhaft aus ihren Feldstücken. 
Hier war es, wo eine Kugel dicht an der Seite des Kurfürsten 
seinem Stallmeister Froben das Bein über dem Knie wegriß, daß 
er eine Stunde darauf starb. Sein Tod ist später sagenhaft aus— 
geschmückt worden.) Ebenso wurde ein kurfürstlicher Leibjäger 
dicht bei seinem Herrn an der Lende verwundet und ihm das Pferd 
unter dem Leibe erschossen. 
Nach einem nenen Angriffe der Avantgarde, welchen die Schwe— 
den zurückwiesen, machte der Kurfürst halt und versammelte einen 
Kriegsrath. Fehrbellin, das der Feind schon vor der Schlacht mit 
einem Infanterieregiment besetzt hatte, noch an demselben Tage an— 
zugreifen, schien nicht mehr thunlich. Man zog sich eine halbe Meile 
zurück und gönnte den Truppen die wohlverdiente Ruhe. 
Die Schweden hatten in der Schlacht etwa 2100 Mann an 
Todten eingebüßt. 5 Fahnen, 2 Standarten und ein zweipfündi— 
ges Geschütz war den Siegern in die Hände gefallen. Die Bran— 
denburger zählten etwa 500 Todte und Verwundete. 
80. Wie der große Kurfürst bei Fehrbellin gerettet ward. 
veinrich von Kleist. (Aus: Prinz Friedrich von Homburg.) Hinterlassene Schriften. 
Herausa. v. Q. Tieck. Berlin, 1821. 
(Graf Sparren.) 
Der Landesherr, der, jeder Warnung taub, 
Den Schimmel wieder ritt, den strahlend weißen, 
Den Froben jüngst in England ihm erstand, 
War wieder, wie bis heut' noch stets geschah, 
Das Ziel der feindlichen Kanonenkugeln. 
Kaum konnte, wer zu seinem Troß gehörte, 
Auf einen Kreis von hundert Schritt ihm nahn; 
Granaten wälzten, Kugeln und Kartätschen 
Sich wie ein breiter Todesstrom daher, 
Und alles, was da lebte, wich ans Ufer: 
Nur er, der kühne Schwimmer, wantkte nicht, 
9 S. Nr. 80.