damals habt Ihr, vom bösen Geist gespornt,
selbst nicht geweihtes Eigentum verschont.
Der heil'ge Gallus und das fromme Stift
von Reichenau ersenfzten Eurem Drang.
Schon war der Bannstrahl über Euch gezückt,
und nur die kaiserliche Fürsprach' hielt
den Arm zurück, der noch gehoben ist.
Des warnet Euch die Kirche mütterlich.
Gisela. Warnt eine Mutter so?
Konrad. Und jetzt bist du
gemahnet, jetzt antworte mit Bedacht:
beschwörst du die Bedingung oder nicht?
Ernst. Die Luft des Kerkers, die ich lang gehaucht,
hat abgespannt die Sehnen meiner Kraft.
Wohl bin ich mürbe worden, doch nicht so
bin ich herabgekommen, nicht so ganz
zerbrochen und vernichtet, daß ich den
verriete, der mir einzig Treue hielt.
Konrad. Genug! Die Pflicht des Vaters ist erfüllt,
auch soll der jüng're Bruder keineswegs
entgelten, was der ältere verbrach.
Dem Hermann fällt das Herzogtum anheim,
er führe nach Italien mir das Heer!
Mit reiner Hand erheb' ich dieses Schwert
und spreche so den Spruch der Reichesacht:
Aus kaiserlicher Macht und nach dem Schluß
der Fürsten steh' ich und erkläre dich,
vormals der Schwaben Herzog, Ernst den Zweiten,
als Feind des Reichs, als offenbaren Ächter.
Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden,
dein Leben teil' ich hin, woher es rührt,
dein eigen Gut gestatt' ich deinen Erben,
erlaube männiglich dein Leib und Leben,
dein Fleisch geb' ich dem Tier im Walde preis,
dem Vogel in der Luft, dem Fisch im Wasser.
Ich weise dich hinaus in die vier Straßen
der Welt, und wo der Freie wie der Knecht
Fried' und Geleit hat, sollst du keines haben.
Und wie ich diesen Handschuh von mir werfe,
wie dieser Handschuh wird zertreten werden,
sollst du verworfen und zertreten sein!
Die Fürsten. Sollst du verworfen und zertreten sein!
Warmann. Im Namen sämtlicher des Reichs Bischöfe
verbann' ich dich, vormal'gen Herzog Ernst,
samt allen, die dir helfen und dich hegen,