1. Mit Gott! — das ist ein schönes
Wort,
da wandert man so fröhlich fort
und fragt nach Brücke nicht und Steg;
mit Gott! — man findet seinen Weg.
2. Dies Wort ist wie ein Wanderstab:
Man geht den Berg hinauf, hinab,
das Feld hindurch, den Wald entlang,
und graut die Nacht, man wird nicht
bang.
3. Im Grau'n der Nacht, im Wind¬
gebraus —
man weiß sich doch im Vaterhaus,
sorgt nicht am Kreuzweg allzuviel,
man geht mit Gott und kommt ansZiel.
ist ein sel'ger
Mann,
der's recht von Herzen sagen kann.
Er wird so stark, daß selbst der Tod
demütig naht und nimmer droht.
6. Wohlan, so sprich zur Abendruh',
zum Morgenlichte sag es du:
Mit Gott! — Mit Gott! so fang
es an,
dein Tagewerk, so schließ es dann!
Her«. stlttke.
2. In der Frühe.
1. Leis entweichen rings die Schatten;
wie ein Märchenwunder bricht
über taubeglänztcn Matten
durch die Nacht das Dämmerlicht.
2. Tief im stillen Waldesdüster
ist erwacht der Morgenhauch;
langsam schwellendes Geflüster
weckt er auf in Baum und Strauch.
3. Rauschend aus der Felsenquelle,
zwischen moosigem Gestein,
E.
springt die Flut, die wanderschnelle,
in ein Blütenmcer hinein.
4. Laute Lerchenlieder steigen
kreisend auf mit hellem Schall;
schmetternd klingt aus allen Zweigen
ihres Jubels Widerhall.
5. Horch, nun tönen auch die Glocken
fernher über Feld und Hag. —
Unter jauchzendem Frohlocken
steigt zum Thron der junge Tag.
Christian Schmitt.