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pflegt werde im Lande, wie dies auch meine Vorfahren jederzeit
gethan haben."
Und sein bei der Proklamation des neuen deutschen Kaiserreiches
an das deutsche Volk erlassener Aufruf enthält die Worte:
„Wir übernehmen die kaiserliche Würde in dem Bewußt¬
sein der Pflicht, in deutscher Treue die Rechte des Reiches
und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die
Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft
seines Volkes zu vertheidigen. Wir nehmen sie an in der
Hoffnung, daß dem deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn
seiner heißen und opfermuthigen Kämpfe in dauerndem Frieden
und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande
die feit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe
Frankreichs gewähren. Uns aber und unsern Nachfolgern an der
Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des deutschen
Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an
den Gütern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler
Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung."
Und so heben tiefbewegt wir himmelan am heutigen Tage
unsere Herzen, und was darinnen tief sich regt, unser Mund
sendet hoch durch die Wolken es empor in dem heißen Wunsche
und dem inbrünstigen Gebete:
Gott erhalte, Gott schütze, Gott segne unfern guten
Kaiser Wilhelm!
Druck von ©refmer & Schramm in Leipzig.