Die verhängnifsvollsten Jahre Deutschlands. 
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Italiens und des europäischen Staatensystems durch Napoleon, der deshalb 
mit Alexander zu Erfurt 1808 eine neue Zusammenkunft hielt, zum 1808 
Kriege gezwungen und dazu durch den spanischen Volkskrieg gegen 
Napoleon veranlafst. Es rüstete als letzte Hoffnung Deutschlands und 
Europas („Die Freiheit Europas hat sich unter Eure Fahne geflüchtet) 
mit einer in der österreichischen Geschichte unerhörten Anstrengung 
seiner reichen und opferfreudigen Länder, aber es war isoliert (Entfer¬ 
nung Steins, weshalb?). 
Tirol erhob sich (Andreas Hofer), 4 Erzherzoge standen an der 
Spitze des Heeres von 450.000 Mann. Einer blieb zur Besetzung von 
Wien zurück, Erzherzog Johann zog nach Italien, Erzherzog Ferdi¬ 
nand gegen den polnischen Fürsten Poniatowski. Erzherzog Karl 
rückte nicht schnell genug vor, um den Anschlufs des deutschen Vol¬ 
kes zu erreichen und Napoleon, der aus Spanien herbeieilte, _ an der 
Bildung eines Heeres aus den Rheinbundländern und aus den jüngeren 
Leuten Frankreichs zu hiudern. 
In einem meisterhaften Feldzuge drängten 1809 Napoleon und seine 1809 
Generäle durch Schlachten vom 19.—24. April besonders um Regens-^ 
bürg (Die französischen Kürassiere) Karl zurück, und schon 20 Tage 
später hielt Napoleon seinen zweiten Einzug iu Wien. Erzherzog 
Karl wich auf das linke Donau-Ufer. Der mit der gröfsten Anstren¬ 
gung unternommene Versuch Napoleons, von der Insel Lobau aus 
über die Donau zu setzen, wurde durch die 2 tägige Doppelschlacht 
auf dem Marchfelde bei Aspern und Efsling blutig zurückgewiesen, 
der Rückzug über die Donau aber von den Franzosen mit Bravour 
ausgeführt. 
In Verbindung mit dem Heere, das den Erzherzog Johann (von wo?) 
bis Ungarn zurück drängte, 180,000 Mann stark, ging Napoleon unbe¬ 
hindert doch über die Donau und schlug Karl bei Wagram, kurz 
darauf bei Znaym entscheidend, wTorauf Waffenstillstand erfolgte. 
Im Frieden zu Wien trat Oesterreich Krain und seine adria¬ 
tische Meeresküste (welche bedeutende Stadt?) ab, wodurch es von 
der See ausgeschlossen war. Daraus und aus venetianischen Besit¬ 
zungen wurde der Staat der illyrischen Provinzen gebildet. 
Baiern erhielt Salzburg und das Innviertel (seit wann bei Oesterreich?). 
Das Herzogtum Warschau und Rufsland teilten Galizien. Der Länder¬ 
tausch, welcher noch im kleinen zwischen den deutschen Staaten 
betrieben wurde, kostete im ganzen Oesterreich 3 000 □ Meilen (Heirat, 
§. 155). 
Die diesem so treuen Tiroler, welche nachdem Kampfe am Iselberge 
ihre Hauptstadt besetzt hielten (welche?), kämpften, obgleich im Frieden preisge¬ 
geben, bis das kleine Land von allen Seiten eingeschlossen und unterworfen 
wurde. Andreas Hofer, welcher nach dem mit dem Lande abgeschlossenen 
Waffenstillstände noch gekämpft haben soll, wurde von der Amnestie ausge¬ 
schlossen, im Passeyrthale ergriffen und zu Mantua erschossen. 
Aus übereiltem Patriotismus hatten gleichzeitig der Oberst Dörnberg in 
Kurhessen, der Oberst Schill (Sein Zug aus Berlin, gefallen bei der 
Verteidigung Stralsunds, seine Offiziere in Wesel erschossen) und der Herzog 
Wilhelm von Braunschweig mit der „schwarzen Legion“ in Sachsen (nach 
England entkommen) das ganze Volk vergeblich zur Befreiung zu drängen 
gesucht.
	        
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