Full text: [Teil 5, [Schülerbd.]] ([Teil 5, [Schülerbd.]])

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Blücher, Scharnhorst, Gneisenau), Prag nach Petersburg, wo er eine Anstellung bei dem 
früheren preußischen Minister von Stein erhält, reist nach dem Untergange des französischen 
Heeres in Rußland mit Stein nach Deutschland zurück, wo er an der Erhebung der 
deutschen Nation aufs eifrigste thätig ist, verfaßt zu diesem Zweck eine Reihe poetischer und 
prosaischer Schriften, gibt zu Köln von 1815 die Zeitung „Der Wächter" heraus, siedelt im 
Herbst 1817 nach Bonn über, wo er 1818 an der neu begründeten Universität eine Stelle 
als Professor der Geschichte erhält, wird aber bald wegen angeblicher demagogischer Um¬ 
triebe in Untersuchung gezogen und im Februar 1820 in den Ruhestand versetzt, erhält 
1840 nach dem Regierungsantritte König Friedrich Wilhelms IV. seine Professur wieder, 
wird 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt, legt 1854 sein akademisches Lehramt 
„ _ nieder und stirbt 29. Januar 1860 zu Bonn. 
2lsop soll um das Jahr 570 v. Chr. Sklave in Athen gewesen, dann freigelassen worden und 
auf Reisen gegangen sein. Seinen Tod soll er gefunden haben, indem er wegen Gottes¬ 
lästerung zu Delphi von einem Felsen herabgestürzt wurde. Bei den Griechen galt er als 
der Begründer der Fabeldichtung. 
Auerbach, Berthold, am 28. Februar 1812 von jüdischen Eltern zu Nordstetten im 
Schwarzwald geboren, besucht anfänglich die OrtSschule, später die Talmudschule zu 
Hechingen, setzt seine Studien zu Karlsruhe fort, geht 1830 auf das Gymnasium zu Stutt¬ 
gart, bezieht 1832 die Universität Tübingen, wo er anfänglich juristischen, später philosophischen 
Studien obliegt, die er von 1833 zu München, von 1834 zu Heidelberg fortsetzt, muß 1835 
* eine mehrmonatige Festungsstrafe auf dem Hohenasperg abbüßen, lebt seit 1838, schrift¬ 
stellerisch thätig, an verschiedenen Orten, Frankfurt, Bonn, Mainz, Breslau, Heidelberg, 
Dresden, seit 1858 zu Berlin. Er stirbt nach längerem Leiden 8. Februar 1882 zu Cannes 
in Frankreich. 
v. Auersperg, Anton Alexander, Graf (ps. Anastasius Grün), gev. n. April 
1806 zu Laibach in Krain, wird durch einen Hofmeister im elterlichen Hause, zumeist im 
väterlichen Stammschlosse Thurn-am-Hart in Unterkrain vorgebildet, kommt 1813 auf das 
Theresianum zu Wien, tritt 1815 in die Jngenieurakademie daselbst über, wo er bis 1818 
verbleibt, besucht dann 1823—24 da? Privatinstitut von Klinkowström in Graz, widmet sich 
1825—26 dort, 1827—28 zu Wien juristischen Studien, übernimmt später die Verwaltung 
seines Majorats, macht mehrere größere Reisen, besonders nach Italien, und läßt sich fortan 
zu Thurn häuslich niedere das er nur verläßt, um einige Wintermouate in Graz zuzu¬ 
bringen oder seinen Verpflichtungen als Mitglied des Reichsrales nachzukommen. Er stirbt 
12. September 1876 zu Graz. — Im Jahre 1848 war Auersperg Mitglied der National¬ 
versammlung zu Frankfurt a. M., im Jahre 1860 Ivurde er als außerordentliches Atitglied 
für Krain in den Reichsrat berufen, im April 1861 zum lebenslänglichen Mitgliede des 
Herrenhauses, im März 1863 durch ein kaiserliches Handschreiben zuui Geh. Rat mit dem 
Prädikat Exzellenz ernannt, 1865 von der Wiener Hochschule zum Ehrendoktor promoviert, 
1868 zum Präsidenten der Delegierten des Reichsrates erwählt. 
Aurbacher, Ludwig, geb. 26. August 1784 in dem bairischen Marktflecken Türkheim, erhält 
seinen Elementarunterricht in seinem Geburtsorte, später bei einem Lehrer in Kirchdorf, 
dann von dem Prediger des Kapuzinerklosters seiner Vaterstadt, hernach in Landsberg, 
wird 1783 Chorknabe im Kloster Liessen, kommt 1796 in das von Benediktinern geleitete 
Seminar zu München, wird bald darauf Zögling des Benediklinerstiftes zu Ottobeuren, 
tritt nach Vollendung seiner Studien am 18. Oktober 1801 als Novize in dieses Kloster ein, 
das er aber verlassen muß, nachdem das Stift (1802) an Baiern abgetreten ist, geht nun 
in das vorösterreichische Kloster Wiblingen bei Ulm, verläßt es aber, nachdem übermäßige 
Anstrengungen bei dürftiger Nahrung seine Gesundheit gebrochen, und religiöse Zweifel ihn 
an dem gewählten Lebensbcruf irre gemacht haben, und erhält (1804—8) eine Hofmeisterstelle 
bei dem ehemaligen Stiftskanzler von Weckbecker, wird Ostern 1809 Professor des deutschen 
Stils und der Ästhetik am königlichen Kadettenkorps zu München mit dem Rang eines 
Kollcgialrats, tritt 1834 wegen zunehmender Kränklichkeit in den Ruhestand und stirbt 
25. Mai 1847 infolge einer Nervenlähmung. 
Barth, Johann Karl,'geb. 12. Oktober 1787 zu Eisfeld (Sachsen-Meiningen), erhält seine 
Erziehung zu Hildburghausen, bildet sich zu München und Rom zum Zeichner und Kupfer¬ 
stecher aus, nimmt später Wohnung in Hildburghausen und ist als Künstler sowie als 
Lyriker und Erzähler thätig. Auf der Rückkehr von einer Reise von Darmstadt nach 
Hildburghausen stürzt er sich in einem Anfalle von Wahnsinn aus dem Oberstock des Gast¬ 
hauses von Guntershauseu hinab, wird schwerverletzt in das Landkrankenhaus zu Kassel 
gebracht und stirbt hier l l. September 1853. 
Bäßler, Ernst Ferdinand, geb. 16. Januar 1816 zu Zeitz, besucht 1824-36 das 
Gymnasium seiner Vaterstadt, studiert 1836—40 zu Berlin Theologie und Philosophie, 
fungiert 1841 bis 45 als Lehrer an der höheren Mädchenschule zu Merseburg, wird 1845 
Diakonus zu Freiburg a. d. Unstrut, 1852 Oberprediger zu Neustadt-Magdeburg, 1858 
* Pfarrer zu Meseberg bei Wolmirstedt, Ostern 1865 Professor und geistlicher Inspektor am 
Pädagogium „Unser lieben Frauen" zu Magdeburg, Ostern 1866 Professor, geistlicher 
Inspektor und Superintendent an der Landesschule Pforta bei Naumburg, in welcher 
Stellung er 3. Februar 1879 stirbt. 
Baumbach, Rudolf, geb. 28. September 1840 zu Kranichfeld a. d. Ilm, kommt 1842 mit 
seinen Eltern nach Meiningen, besucht hier 1850—60 das Gymnasium, studiert in Leipzig, 
Würzburg und Heidelberg Naturwissenschaften, promoviert 1864 in Heidelberg zum Or. 
phil., setzt seine Studien fort zu Freiburg i. Br. und zu Wien, lebt 1866—78 als Haus- 
* lehrer und Lehrer an verschiedenen Anstalten in den Städten Graz, Brünn, Görz, Pisa, 
Triest, ist 1878—85 als Schriftsteller thätig, meist auf Reisen (Standquartier Triest), kehrt 
1885 nach Meiningen zurück, wo er seitdem als Schriftsteller lebt. 1888 wurde ihm der 
Titel eines herzoglich mciningischen Hofrates verliehen. 
Bcchstein, Ludwig, geb. 24. November 1801 zu Weimar, wird, früh verwaist, von seinem 
Oheim Joh. Matth. B. angenommen und erzogen, besucht von Dreißigacker aus bis zu
	        
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