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136. Die Kapelle.
Ludwig Ahland.
1. Droben stehet die Kapelle,
schauet still ins Tal hinab;
drunten singt bei Wies' und Quelle
froh und hell der Hirtenknab'.
2. Traurig tönt das Glöcklein nieder,
schauerlich der Leichenchor;
stille sind die frohen Lieder,
und der Knabe lauscht empor.
Droben bringt man sie zu Grabe,
die sich freuten in dem Tal.
Hirtenknabe, Hirtenknabe,
dir auch singt man dort einmal·
ge esen
3.
137. Wo ist Golt.
„Wo ist Gott?“ — Im Meeresrauschen!
„Wo ist Gott?“ — Im Eichenwald!
Kehr in dich und lerne lauschen: —
Seinen Atem hörst du bald!
„Wo ist Gott?“ — Im Kindesbeten!
„Wo ist Gott?“ — Im Sternengang.
Felix Dahn.
Und im Ruf der Schlachtdrommeten
Und im frommen Orgelklang.
„Wo ist Gott?“ — Im Duft der Linde
Und im Lied der Nachtigall
Und im Hauch der Frühlingswinde: —
Überall im Weltenall.
138. zimmerspruch.
Das neue Haus ist aufgericht't,
gedeckt, gemauert ist es nicht;
noch können Regen und Sonnenschein
von oben und überall herein;
drum rufen wir zum Meister der Welt,
er wolle von dem Himmelszelt
nur Heil und Segen gießen aus
hier über dieses offne Haus.
Ludwig Uhland.