Full text: Deutsche Jugend ([Teil 5 = 6. - 8. Schulj., [Schülerbd.]])

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Zu oberst woll' er gut Gedeihn 
in die Kornböden uns verleihn; 
in die Stube Fleiß und Frömmigkeit, 
in die Küche Maß und Reinlichkeit, 
in den Stall Gesundheit allermeist, 
in den Keller dem Wein einen guten Geist. 
Die Fenster und Pforten woll' er weihn, 
daß nichts Unsel'ges komm herein, 
und daß aus dieser neuen Tür 
bald fromme Kindlein springen für. 
Nun, Maurer, deckt und mauert aus! 
Der Segen Gottes ist im Haus. 
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Sonn⸗ und Festtage. 
139. Schäfers Sonntagslied. 
1. Das ist der Tag des Herrn! 
Ich bin allein auf weiter Flur; 
noch eine Morgenglocke nur, — 
nun Stille nah und fern! 
Leudwig Uhland. 
2. Anbetend knie ich hier. 
O süßes Graun! geheimes Wehn! 
als knieten viele ungesehn 
und beteten mit mir. 
3. Dor Himmel nah und fern, 
er ist so klar und feierlich, 
so ganz, als wollt' er öffnen sich. 
Das ist der Tag des Herrn! 
140. Weihnachtsabend. 
Theodor Storm. 
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll, 
der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus. 
Weihnachten war's, durch alle Gassen scholl 
der Kinderjubel und des Markts Gebraus. 
2. Und wie der Menschenstrom mich fortgespült, 
drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr: 
„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt 
feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.
	        
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