Full text: [Teil 5 = 5. Schulj., [Schülerbd.]] (Teil 5 = 5. Schuljahr, [Schülerband])

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der Stengel dichte Büschel von Wnrzelfasern. Die Blätter blieben vor¬ 
läufig noch klein, meistens waren sie nur unansehnliche Schuppen. Der 
Stengel dagegen ward fleischig und dick. Er erreicht allmählich die Dicke 
eines Mannsarmes, ist weiß, markig uub liegt wagrecht im Schlamme. 
Je größer er wird, um so größer und schöner werden auch die Blätter. 
Wenn die Pflanze das gehörige Alter erreicht hat, streckt sich von der 
Spitze des Stengels ein Büschel 
langer Blatt- und Blütenstiele 
nach oben. Ist das Wasser tief, 
so werden die letzteren oft sehr- 
lang. Aus der nassen Tiefe 
steigen sie hinauf in das Reich 
der Luft und des Lichts. 
Zahlreiche andere Wasser¬ 
pflanzen siedeln sich um beit 
Teichrosenstock ans dem Grunde 
an. Wasserstern und Tannen¬ 
wedel breiten die seinen Blätt¬ 
chen wie Federn und Büschchen 
aus. Froschlöffel und Rohr¬ 
kolben strecken sich wie Wasser¬ 
waldungen daneben empor. Ein 
wunderliches Tierleben regt sich 
ringsum. Allerlei Insekten¬ 
larven kriechen an den Blatt¬ 
stielen und Stengeln umher. 
Mückenlarven mit dicken Köpfen 
tanzen zu Tausenden dazwischen. Junge schwarze Frösche mit Schwänzen 
verfolgen sie und schmausen die erhaschte Beute. Teichschnecken und Muscheln 
kämpfen mit Blutegeln und Würmern. Salamander schwimmen in Gesell¬ 
schaft goldschillernder Fischchen zwischen durch und geben aufmerksam acht, 
ob sich eine Mahlzeit für sie findet oder ihnen Gefahr droht. Zu Zeiten 
taucht auch wohl der Kopf einer Ente oder der lange Hals eines Schwans 
herab und raubt einen Bewohner der Unterwelt. 
Ein anderes Leben aber umgibt die Teichrose, sowie sie die Ober¬ 
fläche des Wassers erreicht. In den Blatt- und Blütenstielen entstehen 
hohle mit Luft erfüllte Räume, welche die Blätter und Blüten an der 
Oberfläche erhalten. Je höher die Sonne im Laufe des Tages steigt,
	        
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