Full text: Deutsches Lesebuch ([Teil 1, [Schülerbd.]])

146* Schlittenfahrt. 
Rudolf Löwenllein. 
Kindergarten. 4. Auflage. Berlin. 1886. S. 29. 
(Zuerst in: Kindergarten. 1. Auflage. Berlin. 1846. S. 73.] 
1. Die Schellen klingen hell und rein kling ling, — 
die Peitsche knallet lustig drein — kling ling. 
Die Pferdchen ziehn im raschen Lauf, 
drum setzt euch auf den Schlitten drauf! Kling ling! 
2. Wie weht so scharf der kalte Wind! Hallo! 
Wie saust der Schlitten hin geschwind! Hallo! 
Vorüber fliegen Feld und Baum 
so schnell, daß wir sie sehen kaum. Hallo! 
3. Was springt dort auf, vom Schall erschreckt? 0 je 
Ein Häschen ist’s, lag tief versteckt im Schnee. 
Nun läuft es fort, so schnell es kann; 
es fürchtet wohl den Jägersmann. 0 je! 
4. Es singt im Wald kein Vogel mehr so froh, 
nur Krähen krächzen um uns her kro kro! 
Der Winter macht uns wohlgemut, — 
ob er's wohl auch den Vögeln thut so froh? 
5. Der Baum ist kahl, dem Tier ist kalt, ja, ja! 
Sie denken: Wär’ der Frühling bald doch da! 
Gäb’s nur im Lenz noch Schlittenbahn, 
wir wünschten auch den Lenz heran. Ja, ja!. i846. 
147. Vor dem Gewitter. 
Paul Benndorf. 
Fabeln, Erzählungen und Rätsel. Leipzig. 1885. 8. 34. 
1. O, seht die armen Blumen an, 
wie sie die Köpfchen hängen! 
Die Sonn' hat ihnen wehgethan 
mit ihrem argen Sengen. 
2. Sie machte heut die Luft so schwül, 
kein Blatt mag sich bewegen, 
die Wolken stehn am Himmel still, 
kein Tierlein will sich regen. 
3. Verstummt ist aller Vogelfang, 
es brütet düstres Schweigen 
aus Wald und Flur, und ach, so bang 
muß sich das Blümlein neigen! 
4. Getrost! Dem Schöpfer nur vertrau', 
mag’s Herzchen dir auch klopfen! 
Erquickt wird Wald und Feld und Au; 
schon fallen große Tropfen!
	        
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