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Tagsahung in Korinth.
heiten in Händen hatte, suchte das Volk zu trösten: das alte Athen sei
auch nicht immer im Besitze des Regiments in Griechenland, sondern zu
Zeiten auch in untergeordneter Stellung gewesen; aber in die eine Lage
wie in bie andere habe es sich klug geschickt und so sich selbst und Griechen¬
land gerettet. Nachbem Philipp, von seinen Verbüubeten in ben Pelo¬
ponnes eingeladen, einen verheerenben Zug bnrch Lakonien gemacht unb
bamit bewiesen hatte, baß auch bie Lacebämonier so wenig, wie bie The-
baner uub Athener, im stände seien ihm die Herrschaft über Griechenland
zu bestreiten, verbreitete er in der Hoffnung, sich dadurch die Griechen
mehr zu befreunden, vorläufig die Meinung, daß er die Absicht hege an
den Persern für ihre früheren Eroberungszüge und die Verwüstung des
Landes Rache zu nehmen. Bestimmter lautete seine Erklärung hierüber
auf einer großen Versammlung von Abgeordneten zu Korinth, zu der er
alle griechischen Staaten eingeladen hatte und die auch von allen mit
Ausnahme der Lacedämonier beschickt worden war. Die Versammlung
beschloß ans feinen Antrag einen Kriegszug gegen Persien und wählte ihn
znm unumschränkten Anführer desselben. Nachdem er darauf für jede
Stadt die Truppenzahl festgesetzt hatte, die sie zum Kriege stellen sollte
— es wäre nach diesen Anordnungen ein griechisches Heer von zweimal-
hunderttausend Fußgängern und füufzehntanfenb Reitern aufgeboten
worben —, ging er nach Macebonien zurück uub schickte schon brei feiner
Felbherrn nach Kleinasien voraus, um baselbst bie griechischen Stäbte aus
ber persischen Gewalt zn befreien.
Drittes Kapitel.
Philipps 0 d.
Im eigenen Hanse war Philipp nicht glücklich bnrch bie heftige
Gemütsart seiner Gemahlin Olympias, ber Tochter eines molossischeit
Fürsten unb Mutter Alexanders, deren Eifersucht der König durch seine
ausschweifende Neigung zu andern Frauen vielfältig reizte. Als das Mi߬
verhältnis zwischen den beiden Ehegatten immer mehr wuchs und Philipp
endlich die Olympias verstieß, störte dies auch das Einvernehmen zwischen
Vater und Sohn; denn Alexander hing mit besonderer Vorliebe an der
Mutter. Noch ehe Philipp ben letzten Zug nach beut ©üben unternahm,