fullscreen: Griechische Geschichte bis 431 v. Chr. (H. 1)

6 B. Das Mittelalter 
ctus den Satzungen einer milesischen Sängergilde des 6.Jahrhunderts1 
[U. v. Wilamowitz, Sitzungsber. d. Berl. Akad. 1904, 619ff.)-. Unter philtes, 
Dionysos' Sohn, als Msymneten (b. i. Gbmann) der Sänger ... beschlossen 
die Sänger, eine Niederschrift der Kulthandlungen im heiligtume (des 
5 HpoIIon) niederzulegen und diese anzuwenden. Und so ward diese Schrift 
niedergelegt. (Folgen Bestimmungen über Opferfeste, dann über die Pro¬ 
zession nach Didqma:) Wenn die Kranzträger nach Didyma gehen, gibt 
die Stadt als Hekatombe drei vollkommene Opfertiere ... Bei dieser Kult¬ 
handlung assistiert der „König", bekommt aber nicht mehr als die Sänger, 
io Und es beginnen die Kranzträger zu opfern dem Kpollon Velphinios 
Und Steinwürfel werden getragen zwei, (der eine) wird aufgestellt neben 
öer gesäte vor dem Tore.. ., der andere wird nach Didyma an die Tür 
gestellt. Nachdem sie das getan haben, gehen sie den breiten weg bis auf 
die höhe, von der höhe durch den Wald. Und Choral wird gesungen zu* 
i5 erst bei der Hekate vor dem Tore ..dann auf der wiese auf der höhe 
bei den Nymphen, dann... bei den Mannsbildern des dhares. — vgl. 
Me Inschrift einer noch heute erhaltenen Charesftatue (6.Jahrh, o (Ihr) 
öer „heiligen Straße" [Bittenb. SylV 749]: Ich bin dhares, Kleifis’ Sohn, 
Herr (der Stadt) Teichiussa, ein Schmuckstück für HpoIIon. 
20 Zerstörung Milets und Didymas s. S. 12,3. 
2. Kitsparta. 
3ur Verfassung und Erziehung [Flut. Lykurg. 13]: (Beschriebene Gesetze gab 
£t)furgos2 nicht. . . Denn er glaubte, das, was am allermeisten zur Blüte 
des Staates und zur Mannhaftigkeit beitrage, bleibe nur dann unvergäng- 
25 lieh erhalten, wenn es dem herzen und der Lebensführung der Bürger ein¬ 
gegraben fei: der Wille, den die (Erziehung dem jungen Menschen ein- 
flöße, wenn sie sich überall an die Kbsicht des Gesetzgebers halte, sei ein 
festeres Band als der Zwang... So knüpfte er das ganze Werk feiner 
Gesetzgebung an die (Erziehung. — [10] (Die (Einrichtung der Syffitien) 
30 bestand darin, daß man zusammenkam und miteinander speiste zu allge¬ 
mein festgesetzten Mahlzeiten. Niemand also durfte sich zu hause pflegen, 
etwa auf kostbaren Teppichen sich an ebenso kostbare Tische legen und sich 
im geheimen durch Bäcker und Köche füttern lassen wie ein gefräßiges Tier; 
denn das verweichlicht und verdirbt Seele und Leib, der dann jeder Be- 
35 gierde und Völlerei ergeben ist .. . Noch wichtiger war, daß durch die ge¬ 
meinsame Tafel und die dürftigen Mahlzeiten die Bedeutung des Reich¬ 
tums ... völlig aufgehoben wurde. Tafelluxus gab es ganz und gar nicht..., 
1 vie in altertümlicher Sprache gehaltene Urkunde gibt einen Begriff von 
dem religiösen Leben der Zeit. Der „König" ist nur noch „der geistliche Re¬ 
präsentant der Stadt"; die „Steinwürfel" sind Symbole Apollons, der „breite 
Weg" ist die heilige Straße von Milet nach dem Kpollontempel v. Didyma. vgl 
die ausgrabungsberichte der Kgl. Museen in Berlin; 3iebarth, Kulturbilder aus 
griech. Städten S. 64ff. (aus Natur u. (Seiftesro. Bd. 131.) 2 hier erscheint 
als die Tat eines Mannes, was das Produkt historischer Entwicklung ist.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.