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Um die Temperaturen von Orten in verschiedener Seehöhe ver- 
gleichbar zu machen, werden sie auf den Meeresspiegel reduziert (f. D. 
Sch.-G. S. 5). Die Linien, welche die Orte gleicher (meist reduzierter) 
Temperatur miteinander verbinden, heißen Isothermen. 
§ 33. Außer der Höhe ist die Temperatur eines Ortes von der . 
geographischen Breite abhängig. Die Temperatur nimmt vom^ 
Äquator gegen die Pole ab (s. § 10, S. 11). Bestünde die Erdoberfläche f 
nur aus Wasser oder nur aus Land, so würden die Isothermen mit 
den Parallelkreisen zusammenfallen, in Wirklichkeit schneiden sie aber ^ /hJ r 
die letzteren unter verschiedenen Winkeln (s. D. Sch.-A. 50). Der Grund ^0 "w** 
hiervon liegt in der wechselnden Beschaffenheit der Erdober- 
släche, von der die Luft haupsächlich ihren Wärmegehalt bekommt. j 
Stein- und Sandboden erhitzt sich rascher und stärker, erkaltet aber ' 
auch schneller als Vegetationsboden. Ein noch schlechterer Wärmeleiter 
ist das Waffer. Es nimmt die Wärme langsam auf, gewährt den»^^^^-> 
Sonnenstrahlen aber auch den Durchgang nach größerer Tiefe. In der 
kalten Zeit (Nacht und Winter) sinken die erkälteten obern Schichten ' 
als die schwerern unter und machen wärmeren Tiefenschichten Platz: 
die Erkaltung geht also langsamer vor sich als auf dem Lande. Daher 
ist das Seeklima im Winter wärmer und im Sommer kälter 
als das Landklima, die Januar-Jsothermen senken sich auf unserem 
Kontinent landeinwärts in immer niederere Breiten und die Juli-Jso- 
thermen steigen landeinwärts in immer höhere Breiten an (D. Sch.-A. 28; 
man beachte z. B. die Temperaturen auf dem 50. Parallel). Die Jahres-Jso- 
thermen nehmen in unsern Breiten einen ähnlichen Verlauf wie die 
Januar-Jsothermen, nur in gemilderter Weise, denn der Gegensatz 
zwischen Sommer und Winter ist groß. Dagegen ist es in der Tropen- 
zone das ganze Jahr hindurch warm, und damit erhalten die Land- 
Isothermen das Übergewicht. 
§ 34. Daraus erklären sich die wichtigsten Eigentümlichkeiten 
Jahres-Jsothermen der bekannten Erdoberfläche (D. Sch.-A. 
50). 1. Ungefähr zwischen 40° NBr. und 40° SBr. ist das 
wärmer als das Meer, in den höhern nördlichen Breiten ist das Meer 4 ^' 
wärmer als das Land. 2. Die heißeste Gegend liegt nicht am Äquator, J 
sondern in jenem Gebiete der Tropenzone, wo vegetationsarmes Land 
am kompaktesten auftritt (südliche Sahara, Erythräa). 3. Die kälteste 
bekannte Gegend liegt auf unserer Halbkugel nördlich von Amerika, da- 
neben gibt es aber auch andere Kältezentren, von welchen die Temperatur 
nach allen Seiten zunimmt. Das wichtigste ist das ostsibirische Kälte- 
(HJ ^ / /
	        
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