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und nun geht's fort ins Freie. Auf seinem luftigen Fluge kann er eben
so leicht in die Klauen eines Habichts geraten als zu seinesgleichen, die ihn
zum Wasserquell und zur Futterstätte führen. — So kann dir's in der
Fremde auch gehen. Der Habichte giebt es viele, die wie Tauben aus—
sehen. Darum beherzige, wenn du wandern gehen willst, den Spruch:
Geh ohne Stab nicht durch den Schnee
und ohne Steuer nicht zur See;
Geh ohn' Gebet und Gottes Wort
niemals aus deinem Hause fort.
Wer ohne Stab auf unbekanntem Wege durch den Schnee geht, der kann
leicht ausgleiten und fallen. Wer ohne Steuer in die See fährt, der wird
mit seinem Schiff von Wind und Wellen umhergetrieben, verfehlt sein Ziel
und verunglückt wohl gar in der Tiefe. Das Sprichwort meint aber nicht
den eigentlichen Schnee und das eigentliche Meer, sondern das Leben in der
Welt. Da gerät auch mancher auf Wege, an denen das Verderben lauert;
er fällt von einer Sünde in die andere und wird elend an Leib und Seele
wie der verlorne Sohn. Er vergißt sein Vaterhaus und das Ziel seiner
himmlischen Berufung. Darum mahnt das Sprüchlein an einen kräftigen
Stab und an ein sicheres Steuerruder; es sagt: Geh ohn' Gebet und
Gottes Wort niemals aus deinem Hause fort! Das Gebet und Gottes
Wort sind für jeden in der Fremde ein Stab und ein Steuerruder. Das
Gebet ist für ihn ein Stab; denn wenn er Not leidet, wenn er sich einsam
und verlassen fühlt, wenn sein Mut und seine Kraft ihn verläßt: dann hilft
ein Gebet zu Gott, der unser Helfer und Begleiter ist. Das giebt Hoff—
nung, die nicht zu Schanden werden läßt. Das Wort Gottes ist ein Steuer—
ruder, das dem Leben Richtung giebt. Wenn die Versuchung dich auf Ab—
wege führen will, dann ruft es dir zu: „Wandle vor mir und sei fromm!“
Wenn dein Herz sich der Lust dieser Welt zuwendet, dann mahnt es: „Habt
nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist!“ — Gehst du mit dem
Gebet und mit Gottes Wort aus deinem Hause, so geht mit dir wie mit
dem jungen Tobias ein leitender Engel Gottes. Gehst du mit dem Gebet
und mit Gottes Wort aus deinem Vaterhause, so ist es dir, als ginge das
Vaterhaus überall mit dir; kein Heimweh kommt in deine Seele und kein
Verzagen, kein Wanken und Schwanken in dem, was Gottes Wille ist. Die
Verführung bekommt dich nicht in ihre Gewalt; Ehre und Gewissen bleiben
unbefleckt.
Hor
hn.