Full text: Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland (Teil 2)

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mit all den Seinen aus der Stadt dem Könige entgegen, stellte die verlangten 
Geiseln und versprach unter Eid dem Könige und den Franken die Treue 
zu bewahren. Seinem Beispiele folgten alle die übrigen Groden und Fürsten 
der Slawen und unterwarfen sich der Macht des Königs. 
Nachdem nun das Volk unterjocht und die geforderten Geiseln aus- 
geliefert waren, zog der König auf demselben Wege, auf dem er gekommen 
war, nach der Elbe zurück, führte das Heer über den Fluß, ordnete, so 
gut es die Zeit erlaubte, die sächsischen Angelegenheiten und trat den Rück- 
weg nach Franken an.*) 
Kaiser Otto I. Slawenkrieg. (Teil I, S. 70.) 
Die dauernde Besitznahme der Slawenländer durch die 
Deutschen. (I, S. 94.) 
3. (3.) Markgraf Awrecht der Aar gewinnt die Stadt 
Brandenvnrg. 1157. 
Heinrich von Brandenburg: Abhandlung über die Stadt Brandenburg. Der 
Verfasser war um 1200 Prior in Brandenburg und schrieb seine Erzählung wahrscheinlich 
als Jüngling, mithin als jüngerer Zeitgenosse Albrechts. Sein Bericht ist die wert- 
vollste Aufzeichnung über die ältere Geschichte der Mark Brandenburg und findet sich 
bei Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, IV. Bd.. Anhang. Übersetzt bei 
Fr. Zurbonsen, Quellenbuch zur brandenburgisch-preußischeu Geschichte. Berlin 18k9 S. 5. 
Nachdem in endlosem Kreislauf der Jahre seit der Gründung der Stadt 
Brandenburg die Zeiten der Heidenfürsten elendig unter dem Heiden- 
tum dahingegangen waren, erlangte Heinrich, mit slawischem Namen Pribis- 
laus, ein Verehrer des christlichen Namens, durch rechtmäßige Nachfolge 
in seinem väterlichen Erbe endlich mit Zulassung Gottes die Herrschaft über 
diese Stadt und das ganze umliegende Gebiet (das Havelland). In der- 
selben Stadt wurde ein abscheuliches dreiköpfiges Götzenbild (Triglaff) von 
den verblendeten Menschen als Gott verehrt. Der Fürst Heinrich, der 
die Hingebung seines Volkes an den so garstigen Götzendienst auf das 
höchste verabscheute, suchte es daher auf alle Weife zu Gott zu be- 
kehren. Und da er keinen Erben hatte, so setzte er den Markgrafen 
Albrecht als Nachfolger in seiner Herrschaft ein und schenkte dessen Sohn 
Otto, als er ihn aus dem Waffer der heiligen Taufe hob, die ganze Zauche, 
nämlich das südliche Land Obule als Pate. Nachdem er im Laufe der Zeit 
viele deutsche Fürsten sich treu in Freundschaft verbunden, den Götzendienst 
unterdrückt und die Räuber ziemlich ausgerottet, lebte er, da er weit und 
breit Ruhe hatte, mit seiner Gemahlin Petrussa in dem Wunsche nach Frieden. 
Als er aber bereits vom Alter gebrochen, hinfällig zu werden begann, 
erinnerte er seine Gemahlin getreulich daran, daß er dem Markgrafen Albrecht 
die Stadt Brandenburg für den Fall feines Todes versprochen habe. Bald 
darauf wurde er vom Fieber befallen und daniedergeworfen. Er entschlief 
treu, wie wir hoffen, in dem Herrn. 
•) Nach den Lorscher Jahrbüchern beteiligten sich an dem Zuge gegen die Wilzea 
auch Franken, Sachsen und Friesen und von den Slawen Obotriten und Sorben.
	        
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