Full text: [Teil 6 = (6. Schulj.), [Schülerbd.]] (Teil 6 = (6. Schulj.), [Schülerbd.])

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auch in dem Vogelei keine Federn, keine Flügel und keinen Schnabel 
sehen, und doch steckt ein ganzer Vogel darin. Das Korn ist auch ein 
solches Ei, das von der Erde wie von einer Bruthenne ausgebrütet wird. 
Der in ihm liegende Keim ist wohl verwahrt. Wie bei dem Ei kommt 
erst eine gröbere, härtere Schale, die den weichen Kern wie ein Panzer 
umgibt. Zwischen ihr und dem Kerne liegt noch eine feinere, weichere 
Haut, damit die äußere 
feste Haut nicht zu sehr 
drücke. 
Hat das Samenkorn 
eine Zeitlang in der 
dunklen Erde geschlum— 
mert, so wecken es die 
Sonnenstrahlen aus 
seinem Schlafe; der 
Keim in seinem Innern 
regt sich. Er saugt die 
weiße Milch auf, die 
ihn als Mehlstoff um— 
gibt. Durch die auf— 
gezehrte Muttermilch 
wird er bald so stark, 
daß er die äußere 
Schale zersprengt und 
zwei Spitzen hervor— 
treibt, die man das 
Federchen und das 
Würzelchen nennt. Das 
Würzelchen geht nach 
unten in die finstere Erde; denn es weiß, daß es da Speise und Trank 
findet. Dabei teilt es sich in kleine Fasern, die man Wurzelfasern heißt, 
und mit diesen saugt es die Nahrung auf. Woher weiß aber der Keim, 
daß er Nahrung im Boden findet? Wer hat ihm gesagt, wo unten, wo 
der Erdboden ist, den er doch nicht sieht? Das hat ihm der liebe Gott 
gesagt, der das Körnlein erschaffen hat, und der es auch erhalten will. 
Darum, wenn du die Spitze des Keimes, der zur Wurzel bestimmt ist, 
aufwärts kehrst, so krümmt sie sich so lange abwärts, bis sie den Erd— 
boden gefunden hat. Die andere Spitze, das Federchen, welches zu Stengel
	        
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