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34. Der Nond, ein Bild des Lebens.
(Eriedrĩeh Jacobs.)
Am westlichen Himmel schwamm der Mond wie ein
leichie Nachen in dem Widerscheine des Abendrots. Die
Rinder zeigten ihn dem Vater. „Nie sehön und zart ist
bagte Awin, „so sieht er nicht immer aus!“ „Ix ist
inq Rinäbeit,“ erwiderto der Vater „Nit jedem Tage
ied er n und sein Licht wird zunehmen, bis er uns
die ganze, volle Scheibe zeigt. Vielleicht werden ihn bis
un WwWollen bedecken, und er vird sein Angesicht
gleiehsam verhüllen. Nach einiger Zeit wird er wieder ab
lne dod Hoeiner werden, bis er endlich ganz verschwin
det, um ein vollkommenes Bild des menschlichen Lebens
verden „Ieh verstehe nieht, was du meinst,“ sagte
Thueodor. „O ja,“ fiel Awin ein, „ieh weiss, was du sagen
let; der Menseh nimmt aueh zu und ab, er glanzt eine
Za lang über der Erde, dann verschwindet er und wird
Gab veborgen.“ „Und die Wolken, die den Nond bis-
eillan unhillen fragte der Vater „Diese weibs ieh nieht
te „Es sind Unfalle, dis dem Menschen begegnen,“
ir der Vater fort; „kein Leben ist stets glänzend undl
laile bber de Erde hinweggezogen, jedes hat seine trüben
Page gehabt. Aber an dem unsebuldigen und guten Men-
eo eben die Molken vorũber, und die Rube seiner
Seale bleibt ungestört. Und wenn er aueh endlieh vor
eren Sugen verschwindet, so geht er nicht zu Grunde,
de at in einer andern Gegend ewig dauernd und
unveranderlich.“
35. Sprichwörter.
1. Der Mensch denkt, Gott lenkt. — 2. Not lehrt beten. —
z. Kommt Zeit, kommt Rat. — 4. Je größer die Not, je näher
Golt. — 5. Was ein guter Haken werden will, krümmt sich beizeiten.
. Multertreu wird neunmal neu. — 1. Bescheidenheit das schönste Kleid
. Nach der Arbeit ist gut ruhen. —9. Thu nichts Böses, so
widerfährt dir nichts Böses. — 10. Was man gern thut, wird
leicht. — 11. Alles vergeht, Tugend besteht. — 12. Wie die Saat, so
die Ernte.
Ich mag nicht lügen.
ohann Ferdinand Schles.)
Ein Knabe hatte ein kleines Beil als Spielwerk bekommen.
Daran hane ex seine große Freude und hieb damit wie es eben