Full text: Deutsches Lesebuch für das mittlere Kindesalter (1, [Schülerband])

296. Mit Gott! 297. Die Erdbeeren. 298. Väterlicher Rath. 
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296. (300.) Mit Gott! 
Ich weiß zwei Wörtlein; wenn die in deinem Herzen wohnen für 
und für, so hast dn Ruh' im Leben, Trost am Grabe und Hoffnung 
über das Grab hinaus. Die beiden Wörtlein heißen: 
„Mit Gott!" 
Mit Gott steh' auf, so wird der Tag in's Buch des Lebens ge¬ 
schrieben! Mit Gott schlaf ein, so schlummerst du sanft und kummerlos! 
Mit Gott zur Schule, so lernst dn Worte des Lebens! Mit Gott in die 
Fremde, so kehrst du fröhlich und wohlbehalten heim! Mit Gott fang' 
an, so gelingt dein Werk! Mit Gott hör' auf, so folgt es dereinst dir 
nach! Mit Gott in Freuden, so sind sie dir doppelt und ewig süß! 
Mit Gott in Leiden, so sind sie ertragbar und segensreich! Mit Gott 
in den Tod, so wird er ein friedlicher Heimgang zum Vater! Mit Gott 
in's Grab, so ruhst du im Herrn bis zur herrlichen Auferstehung! 
„Mit Gott!" 
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297, (301.) Die Erdbeeren. 
Lieblich ist's im grünen Wald, wenn durch dunkle Tannenspitzen 
gold'ne Sonnenstrahlen blitzen, zwischen Moosen zart wie Sammt, 
roth wie Glut die Erdbeer' flammt. 
Holde Beeren, frisch und süß, wer hat euch so schön gemalet, daß 
ihr hell wie Purpur strahlet? Wer gab euch den süßen Duft, würzend 
rings die laue Luft? 
Lieber Gott, wer sonst als du? Deiner Größe hohe Ehre preiset 
auch die kleinste Beere; Tanne, Fichte, Laub und Moos rufen: Kinder, 
Gott ist groß! 
Laßt uns denn nach Herzenslust von den schönen Beeren pflücken 
und mit dankbarem Entzücken auf zuni bestell Vater seh'n, er schuf sie 
so hold UNd schön! Chr. v. Schmiv. 
298. (302.) Väterlicher Rath. 
Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Dritte, ge¬ 
nannt der Fromme, sagte zu seinem Sohne beim Abschied: 
„Gedenk’ in all’ deinem Thun an Gott! Geht dirs wohl, so 
dank’s ihm, geht dirs übel, so klag’s ihm!u 
Lesebuch der Drüber Seltzsam. I. 
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