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16. Die Ainder bei der Arippe.
f. ^hr Kinderlein, kommet, o kommet doch all',
zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall,
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Fimmel für Freude uns inacht.
2. O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl
in reinlichen windeln das himmlische Kind,.
viel schöner und holder, als Engel es sind.
3. Da liegt es, ach Kinder! auf Heu und auf Stroh,
Maria und Joseph betrachten es froh.
Die redlichen Wirten knien betend davor;
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Ehor.
Q) beugt wie die Wirten anbetend die Knie!
Erhebet die Händlern und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder — wer sollt' sich nicht freu'n
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!
Christoph von Schmid.
17. Der Weihnachtsabend.
1. Eines Tages, kurz vor Weihnachten, plauderte die kleine
Karoline mit Minchen. Karolinens Eltern waren reiche Leute, die
ein schönes Haus und Wagen und Pferde besaßen; Minchens Eltern
aber waren arm und wohnten in einer kleinen Hütte.
2. „Minchen,“ sagte Karoline, „bald ist Weihnachten; da bringt
mir das Christkind viele wunderschöne Sachen. Weißt du auch,
was es dir bringt?“
3. „Ach, mir wird es wohl nichts bringen,“ sagte Minchen
traurig; „mein Vater ist arm und kann mir nichts kaufen.
4. Minchen sah so traurig aus, daß Karoline rechtes Mitleid
mit ihr hatte; denn Minchen war immer gut und freundlich und
hatte Karoline lieb.
5. Als nun der Weihnachtsabend kam, wurde Karoline von
ihren Eltern reich beschenkt. Sie jubelte und tanzte und freute
sich; aber in ihrer Freude dachte sie doch an Minchen, die jetzt zu