Full text: [Teil 1 = Mittelstufe, [Schülerbd.]] (Teil 1 = Mittelstufe, [Schülerband])

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des ganzen Winters vor der Stadt liegen blei¬ 
ben. Die Besatzung, selbst unzufrieden mit 
dein Kriege, drang endlich selber in den Her¬ 
zog, Grumbachen und den Kanzler Brück aus-, 
zuliefern, und da er nicht drein willigen wollte,, 
bemächtigten sie sich beider Personen von freien 
Stücken, setzten sie auf das Nachhaus in Ver¬ 
wahrung, und öffneten dem Kurfürsten die Thore., 
(iz. Apr. 1567.) 'x ;V ' - 
Der unglückliche Herzog ward hierauf, als 
Nebell, feiner Äüter und seiner Freiheit verlu¬ 
stig erklärt, und nach Wien gebracht. Hier 
ward er auf einem offenen Wagen, mit einem, 
Strohhut auf dem Kopfe, wie im Triumph,, 
durch die Straßen gefahren, und dann nach 
Preeburg geschickt. Späterhin kam er wie¬ 
der nach Wienerisch -Neustadt zurück, und 
von da ward er nach Step er in Oberöstreich 
gebracht,, wo er nach Lüjährigem Gefängnisse 
1595 gestorben ist. Alle Fürbitten für seine Los, 
sprechung waren vergeblich; nur sekner treuen 
Gemahlin Elisabeth, einer Tochter Friedrichs 
III. von der Pfalz, konnte man die Bitte nicht 
versagen, sein Unglück mir ihm zu theilen. Sie 
reifete ihm 1572 nach, und blieb bei ihm in 
der Gefangenschaft bis an ihren Tod, der ein 
Jahr vor dem seinigen erfolgte. Das kleine 
Herzogthum fiel an seinen Bruder Johann 
Wilhelm. 
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