Full text: (Für das 4. Hilfsschuljahr) (Teil 2, [Schülerbd.])

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darauf, anstatt sie dahin zu tun, wohin sie gehören, und wie 
viele Leute haben sich darüber schon den Fuß vertreten oder 
sind ausgeglitten und haben sich schwer verletzt! Ob du, mein 
Kind, auch schon etwas dazu tun kannst, solch Unglück zu 
verhüten? 
16. Die Litfaßsäule. 
1. Auf jedem Platze mid an jeder Straßenecke steht eilte 
sonderbare Gestalt. Sie ist groß, dick und hohl. Ihr Körper 
ist aus Eisen, und ihre Füße sind in die Erde gemauert, so 
daß sie sich nicht voll der Stelle bewegell kann. Sie ist stumm. 
Täglich wechselt sie ihr buntes Papierkleid und sieht daher 
jeden Tag frisch angezogen und ordeiltlich aus. Nur an Regen¬ 
tagen ist ihr Aussehen kein schönes; baun hängt ihr Gewand in 
Fetzell herab oder liegt zerrissen auf der schmutziger: Straße. 
Ohne sie um Entschuldigung zu bitten, verlailgell wir von 
ihr Auskunft, ulld sofort sagt sie uns, was wir wissen wollen. 
Ohne ihr zu danken, gehell wir voll ihr fort. Niemand 
grüßt sie, jeder will etwas von ihr erfahren, und zuletzt ist 
sie auch noch jedem mit ihren: dicken Körper im Wege. — 
Ihr Kinder kennt diese Gestalt sehr gut, denn gern versteckt 
ihr euch beim Spiel hiilter ihrem breiter: Rücken oder zupft an 
ihrem Kleide. Es ist die Litfaßsäule. 
2. In der Nacht, wenn die Leute schlafen, warrdert ein 
Mairn von einer Säule zur anderer:, un: sie mit einem lieuen 
Gewände zu versehen. Auf feiner Schulter trägt er eine Leiter, 
unter dem Arme hat er eine Rolle Papier, und in der einer: 
Hand trägt er einen Kleistertopf mit Pinsel. An jede Säule 
legt er seine Leiter an und beklebt die Säule ringsherum mit 
nerlen Anzeiger: und Bekarurtmachungen. Am Morger: stehen 
dann die Leute an der Litfaßsäule und lesen, was es in der 
Stadt Neues zu sehen urrd zu hören gibt. Oft sind die An¬ 
zeigen rnit bunten Bildern geschmückt, die mar: schon vor: 
weitem seher: kann, und die man sich dann auch arrs der Nähe 
anschaut. Steher: dann viele Leute um die Litfaßsäule herum, 
so dränger: sich die Kinder nicht vor, sondern warten, bis Platz 
für sie ist.
	        
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