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229. Abschied.
1. Nun ade, du mein lieb Heimatland,
lieb Heimatland, ade!
Es geht jetzt fort zum fremden Strand,
lieb Heimatland, ade!
Und so sing’ ich denn mit frohem Mut,
wie man singet, wenn man wandern tut:
Lieb Heimatland, ade!
2. Wie du lachst mit deines Himmels Blau,
lieb Heimatland, ade!
Wie du grüßest mich mit Feld und Au,
lieb Heimatland, ade!
Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn;
doch jetzt zur Ferne zieht’s mich hin —
lieb Heimatland, ade!
3. Begleitest mich, du lieber Fluß,
lieb Heimatland, ade!
Bist traurig, daß ich wandern muß,
lieb Heimatland, ade!
Vom moos’gen Stein am wald’gen Tal,
da grüß’ ich dich zum letztenmal —
lieb Heimatland, ade! August Disseihoff.
230. Weit, weit von hier.
1. -iöeit, weit von hier liege» fremde Länder; da wohnen schwarze
und braune Menschen. Mit der Eisenbahn können wir nicht hinfahren, aber
ein großes Schiff kann uns hinbringen übers große, blaue Meer. Bei Tag
und Nacht fährt es auf dem tiefen, rauschenden Wasser, immer weiter weg
vom Heimatsort, vom Rhein, von der Weser und vom deutschen Vater¬
lande. Ohne Aufenthalt schneidet das große Schiff durch Hügel und Täler
von Wasser, wohl zwei, drei oder vier Wochen lang, und endlich bringt es
uns in die fremden Länder zu den schwarzen und braunen Menschen. Aber
nicht so ganz fremd sind uns diese Länder; denn sie gehören auch zum
deutschen Vaterlande, und wir sehen auch einige Menschen dort mit weißen
Gesichtern und weißen Händen, gerade wie bei uns zu Hause. Das
große Schiff hat uns ja in unsere Kolonien gebracht; das sind solche