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24. Vas Farial unct seine Kurgen.
^^as Aartal zieht sich von Langenschwalbach nördlich in vielen .^rnni-
Z»J mutigen bis zur Stadt Diez an der Lahn. Es ist meist ein Felsen¬
tal, hat aber auch hin und wieder schöne Felsengründe. In ihm liegen
freundliche Dörfer und in seiner Nähe meist große und früher starke
Burgen, so Hohenstein, Katzenellenbogen und Burgschwalbach.
In einem Seitentale der Aar, mitten im Walde versteckt und schwer
zu finden, liegt die Burg Hohlensels. Weil sie so geheimnisvoll sich
im Dunkel der Bäume birgt, weiß das Volk allerlei Sagen von ihr zu
erzählen. In der Schlucht des Kalkfelsens, der in seiner Mitte eine
schwarze, gähnende Höhle zeigt, liegen, so heißt es, die zwölf Apostel von
Silber begraben. Aber niemand vermag sie herauszuholen. Wenn einer
es versucht, dann erscheinen ihm die zürnenden Berggeister und warnen
ihn. Verachtet er die Warnung, dann ergeht es ihm wie dem Knappen
Harald, der sein Leben verlor. Er stürzte, wie von unsichtbaren Händen
herabgezogen, in die Schlucht hinab und zerschellte an den Felsen.
Am Ausgange des Aartales liegt die Burg Ardeck. Von ihr wird
folgende Sage erzählt. Zur Adventszeit im Jahre 1750 ging ein
Schuster ans Diez, als es dunkel war, durch das Aartal heimwärts. Da
erhob sich plötzlich ein Sturm; ein feuriger Wagen, mit vornehmen
Herren besetzt, fuhr daher, und die nahmen den Schuster zu sich. In
wildem Sausen ging es 1)urch die Luft nach Ardeck, wo statt der alten
Burg ein neues schönes Schloß stand. Hier wurde der Mann in einen
glänzenden Saal geführt, in dem lauter Ritter und Damen zu Tische
saßen. Aber keiner sprach ein Wort; es herrschte Totenstille. Vor
Schrecken fiel der Schuster in Ohnmacht. Als er aber wieder zu sich
kam, war es Morgen, und er saß in den Trümmern der alten Burg.
Chr. Spielmann (Sagen und Geschichten. Wiesbaden, S. 100).
Druck von Belhagcn & Klasing in Bielefeld.