Full text: Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen ([Teil 3, [Schülerbd.]])

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3. Frau Nachtigall, die Sängerin, 
die singt so hell und zart; 
und Monsieur Hänfling bläst dazu 
die Flöt’ nach bester Art. 
4. Die Drossel spielt die Klarinett’, 
der Hab’, der alte Mann, 
streicht den verstimmten Brummelbaß, 
so gut er streichen kann. 
5. Der Kuckuck schlägt die Trommel gut, 
die Lerche steigt empor 
und schmettert mit Trompetenklang 
voll Jubel in den Chor. 
6. Musikdirektor ist der Specht, 
er hat nicht Rast noch Ruh, 
schlägt mit dem Schnabel, spitz und lang, 
gar fein den Takt dazu. 
7. Verwundert hören Has’ und Reh 
das Fiedeln und das Schrei’n, 
und Biene, Muck' und Käferlein 
die stimmen surrend ein. 
Das jubiliert und musiziert, 
das schmettert, und das schallt; 
das geigt und singt und pfeift und klingt 
im frischen, grünen Wald! 
Georg Christian Dieffenbach. 
98. Die Dirke. 
In öffentlichen Anlagen und Gärten steht oft ein schlanker, zier¬ 
licher Baum, der sich schon durch seine weißschimmernde, glatte Rinde 
leicht bemerkbar macht. Es ist die Birke. Auch im Walde findet sich 
diese häufig, ja, es gibt Wälder, die ganz aus Birken bestehen. Nicht 
selten sieht man sie auch auf den Friedhöfen. Trauernd senkt sie dort 
ihre Zweige auf das Grab hernieder, als wenn sie den Verlust eines 
lieben Freundes beweinte. 
Aus dem Stamme der Birke tritt kein mächtiger Ast hervor. 
Ihre biegsamen, feinen Zweige fallen in sanften Bogen oder langen 
Kippenberg, A 3 10
	        
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