vorwort zur Neubearbeitung (1898).
Inbezug auf die leitenden Gesichtspunkte bei der Bearbeitung des
vorliegenden 4. Teiles des Deutschen Lesebuches verweisen wir auf
das Vorwort zum 1. Teile.
Eine gewisse Beschränkung des Stoffes mußte, wie im 3. Teile,
so auch hier eintreten, damit der Umfang des Buches etwas ermäßigt
wurde. Daher sind einzelne recht lange Lesestücke ausgeschieden und
eine Anzahl kürzerer Stücke, namentlich volkstümliche Lieder, auf⸗
genommen worden.
Am wesentlichsten ist die Änderung, welche die Abschnitte III
und IV erfahren haben. Das Fremde mußte hier zwar gegen das
Vaterländische zuruͤcktreten; allein ihres hohen Bildungswertes wegen
haben wir eine Anzahl der schönsten Sagen des klassischen Altertums
in den Teilen 4 und 5 beibehalten, mit der Änderung, daß wir die
Homerischen Sagen dem 5. Teile zugewiesen haben, um im 4. Teile
Raum für eine größere Anzahl vaterländischer Sagenstoffe zu
gewinnen. Wir entsprechen damit zugleich vielfach geäußerten Wünschen.
In gleicher Weise mußte sich auch der geschichtliche Stoff des Alter—
tums auf einzelne Erzählungen aus dem Leben bedeutender Männer
beschränken, damit die valerländische Geschichte mehr in den
Vordergrund treten konnte. In dem vorliegenden 4. und im 5. Teile
werden Darstellungen aus der gesamten vaterländischen Geschichte
gegeben und zwar in der Weise, daß im 4. Teile das Mittelalter,
im 5. Teile die Neuzeit mehr hervorgehoben wird.
Der letzte Abschnitt enthält nur Schilderungen von Land und
Leuten der deutschen Heimat; die hier ausgeschiedenen Darstellungen
aus anderen Ländern werden ihren Platz im folgenden Teile finden.
Ebenso sind auch im V. Abschnitt die fremdländischen Stoffe für diese
Stufe ausgeschieden worden. — Die Anordnung ist dieselbe wie im 3. Teile.
Hinsichtlich des Anhangs verweisen wir auf das im Vorworte
zu den vorangegangenen Teilen Gesagte. Hinzugetreten ist hier noch
außer dem Gedichtkanon eine Gruppierung des Stoffes nach den
Darstellungsformen (Inhaltsverzeichnis B).
vorwort zur 21. Auflage.
Von dieser Auflage an ist die Rechtschreibung den im April 1902
„im Auftrage des Königlich Preußischen Unterrichtsministeriums heraus⸗
gegebenen Regeln für die deutsche Rechtschreibung“ genau an—
gepaßt worden. Ferner ist der Seitenabschluß hier und da übersicht—
lcher gestaltet. Die Reihenfolge der Stücke dagegen und ihr Inhalt
sind unverändert geblieben, so daß neben dieser Auflage auch die
früheren ohne Störung weiter benutzt werden können.
Bremen, im Frühjahr 1903.
Frau A. Rippenberg.
Dr. A. Kippenberg.