Dritter Zeitraum — § 33. Der Kampf um Cäsars Erbe.
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Italien, versöhnt sich aber angesichts der allgemeinen Er¬
schöpfung Italiens zu Brundisium mit seinem Gegner und
heiratet zur Festigung des neuen Bundes Octavia, die edle
Schwester Oktavians.
VI. Der sizilische Krieg. 38—36- S. Pompejus 38—36
(s. o. § 31, IV, b) begründet eine Teilherrschaft in Sizilien
und beherrscht mit seiner Flotte das Meer, indem er zugleich
die Getreidelieferung für Rom hindert. 39. Abschluss eines
Vertrages zu Misenum. Pompejus erhält die Inseln Sizilien,
Korsika, Sardinien, sowie einen Teil Griechenlands und hat
die Getreidelieferung nach Italien zu sichern. Nichterfüllung
der Bedingungen führt Krieg gegen ihn herbei: M. Vip-
sanius Agrippa (später Schwiegersohn Oktavians) schlägt
nach längerem unentschiedenen Kriege Pompejus in zwei See¬
treffen. Dieser wird auf der Flucht in Asien durch einen
Legaten des Antonius getötet. Lepidus, dem Afrika bei
der Teilung der Triumvirn zugefallen war, erhebt Anspruch
auf Pompejus’ früheren Besitz, muss sich aber, von seinen
Truppen verlassen, vor Oktavian demütigen. Er tritt vom
Triumvirat zurück und bleibt nur Pontifex maximus. Oktavian
Alleinherrscher im Westen, Antonius im Osten.
VII. Der Entscheidungskampf. 32 — 31.
Oktavian sucht, den Bahnen Cäsars folgend, geordnete Zu¬
stände in seinem Reichsteile herzustellen und tritt von nun
an nicht mehr als Parteiführer, sondern als Herrscher auf.
Unterwerfung der Japyden (an der Kulpa); Pannonien und
Dalmatien Provinzen. So Sicherung und Vorschiebung der
Grenze; Anfang der Erschliessung des Landweges nach dem
Osten.
Antonius unternimmt Züge gegen die Parther, jedoch
trotz eines Triumphes seines Legaten ohne dauernden Erfolg,
versinkt aber immer mehr in die Netze der Kleopatra (schwel¬
gerisches Leben. Die Perle der Kleopatra). Als er Länder ohne jede
Genehmigung an deren Kinder verschenkt und der Octavia den
Scheidebrief schickt, erfolgt 32 die Kriegserklärung des Senats.
In der Seeschlacht bei Aktium (in Akarnanien, am
Eingang des ambracischen Mb.) entscheidet am 2. Sept. 31 31
das Geschick Agrippas (die leichten liburnischen Schiffe gegen¬
über den schwerfälligen egyptischen) und die vorzeitige Flucht
der Kleopatra, der Antonius unmännlich folgt, für Oktavian.
Das Landheer, vom Feldherrn im Stich gelassen, zerstreut sich.
30. Antonius, bei Alexandria aufs neue geschlagen, sucht
auf das Gerücht vom Tode der Kleopatra den Tod und stirbt 30