13
Ein goldener Regen, tauig und frisch,
dem blinkenden Strauße entgleitet,
und wo er wandelt, auf Baum und Gebüsch
ein seltsames Glänzen sich breitet.
4. Und wo er schreitet, und wo er naht,
und wo er lang schon geschieden,
da wölbt sich's so kirchenstill über den Pfad
von festlichem Sonntagsfrieden.
Wie Orgelton rauschet und murmelt der Quell,
die Lauben leuchten und prangen,
wo früh am Morgen klein Sonntagshell
ist durch den Wald gegangen.
Julius Lahmerer
/
3. Zimmerspruch.
Das neue Haus ist aufgericht’t,
gedeckt, gemauert ist es nicht,
noch können Regen und Sonnenschein
von oben und überall herein:
5 drum rufen wir zum Meister der Welt,
er wolle von dem Himmelszelt
nur Heil und Segen gießen aus
hier über dieses offne Haus.
Zuoberst woll' er gut Gedeihn
to in die Kornböden uns verleihn;
in die Stube Fleiß und Frömmigkeit,
in die Küche Maß und Reinlichkeit,
in den Stall Gesundheit allermeist,
in den Keller dem Wein einen guten Geist;
w die Fenster und Pforten woll' er weihn,
daß nichts Unseligs komm’ herein,
und daß aus dieser neuen Tür
bald fromme Kindlein springen für.
Nun Maurer, decket und mauert aus*
20 Der Segen Gottes ist im Haus.