Vorwort.
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(^§ls ich von der Verlagsbuchhandlung Moritz Diesterweg in Frank-
"d fürt am Main mit der Aufgabe betraut wurde, das alte, rühm¬
lichst bekannte deutsche Lesebuch von Paldamus-Winneberger für die
höheren Schulen Hamburgs zu bearbeiten, da schien es bei dem
zuerst in Angriff genommenen Serta-Bande zunächst sich lediglich
darum zu handeln, eine Anzahl Lesestücke auszuschalten und dafür
andere, die für Hamburg und die engere niederdeutsche Heimat von
Bedeutung seien, einzufügen. Indes, je weiter ich mich in die Arbeit
vertiefte, desto klarer ward mir, datz eine durchgreifende Umgestaltung
des Bandes notwendig sei.
Sehr groß war die Anzahl der Stücke, besonders in dem prosaischen
Teile, deren Ausmerzung sich empfahl. Entweder entsprachen sie dem
in mancher Hinsicht mit Recht veränderten Zeitgeschmack nicht mehr,
oder sie bedurften der Ersetzung durch solche Stücke, die geeigneter
erschienen, das Interesse des jungen Schülers zu erwecken und fest¬
zuhalten. Manche Stücke, in Prosa wie in Poesie, mutzten auch mit
Rücksicht auf die Lehrpläne aufgenommen werden.
In drei Abschnitten habe ich ferner Stoffe herangezogen, die sich
auf die engere Heimat beziehen. Hierunter verstehe ich in erster Linie
Hamburg und seine nähere Umgebung, aber auch die Hansestädte
Bremen und Lübeck, Niedersachsen, Friesland, Schleswig-Holstein,
also das nordwestliche Niederdeutschland. Dabei habe ich mir natür¬
lich das Recht genommen, einen so hervorragenden Vertreter der
niederdeutschen Sprache wie den Mecklenburger Fritz Reuter eben¬
falls zu Worte kommen zu lassen.
Die niederdeutsche Sprache wieder zu Ehren zu bringen, sie
wieder auf den ihr gebührenden Platz zu heben, dazu soll das vor¬
liegende Lesebuch in diesem seinem ersten Bande und allen seinen
folgenden Teilen nach Kräften beitragen. Schon im Sertaner soll