Full text: [Teil 2 = Sexta, [Schülerband]] (Teil 2 = Sexta, [Schülerband])

H e b e l. 
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2. Das Würmchen ist im Ei erwacht, 
Es schlief in seinem Winterhaus, 
Es streckt sich, sperrt sein Mäulchen aus 
Und reibt die blöden Augen aus. 
3. Und darauf hat's mit stillem Zahn 
An seinen Blätterchen genagt; 
Es sagt: „Man kann nicht weg davon! 
Was solch Gemüs mir doch behagt!" — 
4. Und wieder sagt der liebe Gott: 
„Deck jetzt denk Bienchen seinen Tisch!" 
Da treibt der Kirschbaum Blick' an Blick', 
Viel tausend Blüten weiß und frisch. 
5. Und 's Bienchen sieht es in der Früh' 
Im Btorgenschein und fliegt heran 
Und denkt: „Das wird mein Kaffee sein; 
Was ist das kostbar Porzellan! 
6. Wie sind die Täßchen rein gespiilt!" 
Es streckt sein Züngelchen hinein. 
Es trinkt und sagt: „Wie schmeckt das süß, 
Da muß der Zucker wohlfeil sein!" — 
7. Zum Sontmer sagt der liebe Gott: 
„Geh, deck dem Spatz auch seinen Tisch!" 
Da treibt der Kirschbaum Frucht an Frucht, 
Viel tausend Kirschen rot und frisch. 
8. Und Spätzchen sagt: „Jst's so gemeint? 
Ich setz' mich hin, ich hab' App'tit, 
Das gibt mir Kraft in Mark und Bein, 
Stärkt mir die Stimm' zu neuern Lied." — 
9. Da sagt zum Herbst der liebe Gott: 
„Räum fort! Sie haben abgespeist." — 
Drauf hat die Bergluft kühl geweht, 
Und 's hat ein bissel Reif geeist. 
10. Die Blätter werden gelb und rot, 
Eins nach dem andern fällt schorr ab, 
Und was vom Boderr stieg hinauf, 
Zürn Boderr muß es auch herab. 
11. Zum Winter sagt der liebe Gott: 
„Jetzt deck, was übrig ist, mir zu!" 
Da streut der Winter Flocken drauf. 
Run danket Gott urrd geht zur Ruh'!
	        
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