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das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und kochte das Essen;
der Braten brutzelte weiter, und der Koch gab dem Jungen eine
Ohrfeige, daß er schrie, und die Magd rupfte das Huhn fertig.
Und da wurde die Hochzeit des Königssohnes mit dein Dornröschen
in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.
7. Sneewittchen.
1. Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken
fielen wie Federn vom Himmel herab; da saß eine Königin an
einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte,
und nähte. Und wie sie so nähte und nach dem Schnee aufblickte,
stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei
Tropfen Blut daraus. Und sie dachte bei sich: Hütte ich doch
ein Kind so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz
wie Ebenholz! Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war
so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie
Ebenholz und ward darum Sneewittchen genannt. Und wie das
Kind geboren war, starb die Königin.
2. Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin.
Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und
konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand übertroffen
werden sollte. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel; wenn sie
vor ihn hintrat und sich darin beschaute, sprach sie:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die schönste im ganzen Land?"
Und der Spiegel antwortete:
„Fran Königin, Ihr seid die schönste im Land!"
Da war sie zufrieden, denn sie wuße, daß der Spiegel die Wahr¬
heit sagte.
3. Sneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner;
und als es sieben Jahre alt war, war es so schön wie der klare
Tag und schöner als die Königin selbst. Als diese nun einmal
ihren Spiegel fragte:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die schönste im ganzen Land?"
so antwortete er:
„Frau Königin, Ihr seid die schönste hier;
Aber Sneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr."