Verlag der Königlichen kjofbuchhandlung von L. S. Mittler «Sc Sohn, Berlin SW68
Urteile der Fachpresse.
„Scheels Lesebuch wird eingeführt durch ein Geleitwort von G. Lyon, der den
wissenschaftlichen Ernst, die sorgfältige sachliche Genauigkeit, das fein¬
sinnige Sprach- und Kunstempfinden, die tiefgründige und umfassende
Literatur- und Sprachkenntnis des Verfassers hervorhebt. Er hält das Buch
insofern für eine bemerkenswerte Erscheinung, als die Jugend in demselben
auch den frischen Pulsschlag der lebendigen Gegenwart zu fühlen bekommt.
So erscheint dies neue Buch in der Tat sehr geeignet, die Jugend in der rechten
weise vielseitig anzuregen, und man kann ihm nur einen guten Erfolg wünschen.
Lin Anhang bietet ausgewählte Regeln und Beispiele aus der Sprachlehre."
Zaüresberickte über das höhere Schulwesen.
„Mit lebhafter Freude darf man in Dr. w. Scheels Arbeit ein Lesebuch be¬
grüßen, das die gewöhnliche, oft noch mit einem übermäßigen Aufgebot von Reklame
angepriesene Marktware weit überragt. Eingehende Kenntnis der deutschen
Literatur, auch in ihren dem herkömmlichen Geschmack entlegeneren Gebieten, feines
ästhetisches Verständnis, treffliche pädagogische Einsicht in die Bedürfnisse
der Kindesseele, edle Begeisterung für die große ideale Aufgabe der Jugend¬
erziehung, volle zielbewußte Klarheit über die hohen Anforderungen, die die
moderne Pädagogik an den deutschen Unterricht unsrer höheren Schule stellt,
haben zusammengewirkt, hier ein Lesebuch zu schaffen, das uns vorzüglich geeignet
erscheint zur Bildung des Verstandes und Gemütes. . . . Dr. Scheel hat nicht
gezögert, nach langem reiflichen prüfen an Stelle mancher veralteter Stücke wert¬
vollere aus der Feder neuerer Schriftsteller und Dichter zu bieten, wobei er
sich natürlich als Mann von feinem pädagogischen Takt vor dem falschen Extrem
hütete, etwa Altes und Wohlbewährtes nur um seines Alters willen auszumerzen."
Dr. Woldemar Schwarze, Dresden, in der „Zeitschrift k. d. deutschen Unterricht".
. . Ein Buch. das allen Ansprüchen, die an ein wahrhaft modernes
Lesebuch gestellt werden können, schon für die Unterstufe genügt, ist das im Verlag
des Hopf- und Paulsiekschen Lesebuchwerkes (E. S. Mittler 6c Sohn, Berlin) erschienene,
von vr. Willy Scheel herausgegebene Deutsche Lesebuch für Sexta bis 6)uarta. Der
Lesestoff ist auf weit mehr als die Hälfte des üblichen Maßes beschränkt,
an spezifischem Gewicht aber hat er durchgängig um mehr als das Doppelte
gewonnen. Im knappen Autorenregister finden sich nur Namen von gutem Klang,
voran die Klassiker und die heute geltenden Größen des deutschen Schrift¬
tums. Denn dadurch erhält das Buch erst den Eharakter eines wahrhaft modernen,
daß auch anerkannt guten Stücken der neueren Literatur das Recht auf die Schul¬
stube eingeräumt wird. Neben Keller und Meyer, Storin und Mörike u. a. dürfen jetzt
lebende, ja noch in den besten Jahren ihrer Kraft stehende Dichter der Kinderwelt ins
Gemüt reden. Genannt feien nur Avenarius, Dehmel, Greif, Liliencron, Presber, Alb.
v. puttkamer, Raabe, Rosegger, Blüthgen, Fr. Schanz und Trojan. Die Auswahl ist
vortrefflich, mit einem auf reicher Schulerfahrung beruhenden Verständnis."
Oberlehrer Dr. Soebel, im „Dag".
„Das Buch, das im Verlage des Hopf- und paulsiekschen Werkes er¬
schienen ist, tut einen großen Schritt vorwärts, von zwei fruchtbaren Gesichts¬
punkten hat sich der Verfasser leiten lassen: Fort mit dem unnötigen Ballast, mit
dem vielen veralteten und Mittelmäßigen, durch welches das wenige Gute verdunkelt
wird, und Berücksichtigung des anerkannt guten Schrifttums unserer Tage!...
Oft sind an Stelle eines Laufens der ausgemerzten traditionellen Dichtungen einige
wenige getreten, die zu den perlen unserer Literatur gehören und bisher nur in
höheren Klaffen oder überhaupt nicht auf der Schule gelesen wurden, Hier wie fast
immer ist das tiefe Verständnis des Verfassers für die Bedürfnisse der Alters¬
stufe, feine glückliche 6 and und fein sicheres Kunstempfinden bei der Sichtung
und Sammlung des Stoffes anzuerkennen.... Die fleißige und gediegene Arbeit
des Herausgebers ist aufs freudigste zu begrüßen. Möge sie überall verdienten
Eingang finden." fleue Jahrbücher f. d. klaff. Altertum u. k. Pädagogik.