Full text: [Abt. 2 = 6. Schulj, [Schülerband]] (Abt. 2 = 6. Schulj, [Schülerband])

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Seitdem die Wälder verschwunden oder über alle Gebühr gelichtet 
wurden, sind die Überschwemmungen der Flüsse im Frühjahre 
furchtbarer als je hervorgetreten'. 
Ein Bergrücken, eine Mauer, ein Wald schützen vor dem 
Winde. Der Windschutz des Hochwaldes ist in mancher Gegend 
nicht ohne wohltätigen Einfluß; von ihm beschirmt, gedeiht der 
junge Wald, gedeiht das Ackerland; er verhütet die weitere Aus-- 
breitung des Flugsandes, er hemmt die nachteilige Einwirkung 
austrocknender Winde; er gewährt endlich Schatten und Kühlung. 
Der wohltätige Einfluß des Waldes auf die Luftbeschaffen- 
heit einer Gegend läßt sich nicht mehr in Zweifel ziehen. Der 
Gesundheitszustand der Menschen und Tiere, das Gedeihen der 
Pflanzen sind von der Luftbeschasienheit einer Gegend abhängig; 
manche verheerende Krankheit, die wir vormals nicht kannten, 
hängt vielleicht mit einer Veränderung der Atmosphäre durch die 
Verminderung der Wälder zusammen. 
Die Fruchtbarkeit des Bodens steht ebenfalls unter dem 
Einflüsse der Wälder; die Humusbildung, der Tau und der Regen 
werden mehr oder weniger durch den Wald begünstigt, die Über¬ 
schwemmungen im Frühjahre werden durch ihn beschränkt, die 
Schädlichkeit böser Winde wird durch ihn gemildert, der Acker 
und die Wiese gedeihen durch ihn ungleich besser. Die große 
Fruchtbarkeit gewisser tropischer Gegenden ist sicherlich zum Teil 
eine Folge benachbarter Wälder. Die Dammerde des Waldbodens 
selbst liefert, wenn der Wald vertilgt wird, treffliches Ackerland. 
Schacht. 
5. Die Olive. 
Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen 
Europas, namentlich den Italienern und Griechen, ebensoviel 
wert, als uns unsere Obstbäume. Da ist keine Hütte, zu der 
sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse gesellte, da ist 
kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grünten, 
während am Fusse die breitblättrige Feige steht. Solange 
nur noch etwas Leben in ihren Adern kreist, bietet sie sich 
mit allem, was sie hat, zur Benutzung dar. Mit wenigem 
zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirschartigen Frucht,
	        
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