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Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst. — Wie einem wächst Geld und Gut,
so wächst damit ihm auch der Mut. — Geld ist weder bös noch gut; es negt an
dem, der's brauchen tut. — Unrecht Gut gedeihet nicht. — Fremdes Eigen¬
tum, ein Heiligtum. — Bar Geld kauft wohlfeil. — Besser ohne Abendbrot
schlafen gehn, als mit Schulden früh aufstehn. — Borgen macht Sorgen. —
Wer das Seine verpraßt, fällt andern zur Last. — Spare in der Zeit, so hast
du in der Not. — Mit vielem hält man haus, mit wenigem kommt man aus. —
Der Geizhals entbehrt, was er hat, und begehrt, was.er nicht hat. — Der
Milde gibt sich reich, der Geizhals nimmt sich arm.
Jeder ist seines Glückes Schmied. — Neid ist des Glückes Gefährte. — Wo
Glück aufgeht, da geht Demut unter. — Das Glück ist blind und macht blind. —
Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen. —
Ein Unglück kommt selten allein. — Man soll den Tag nicht vor dem Abend
loben. — Heute groß, morgen klein. — Kein Unglück ist so groß, es hat ein
Glück im Schoß.
Wohltat, die bei Zeit geschicht, dieselb' ist doppelt ausgerichtet. — Wer
schnell gibt, gibt doppelt. — Unzeitige Wohltat hat keinen Dank. —> Später
Dank, schlechter Dank. — Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem
Boden.
Selbst getan ist balo getan. — Frage nicht, was andre machen, acht' auf
deine eignen Sachen! — Wer bauet an der Straßen, muß die Leute reden
lassen. — Was kümmert's den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen!
Tue recht, scheue niemand! — Recht tun läßt sanft ruhn. — Recht tun ist
besser als recht haben. — Besser Scheu denn Reu'. — Bös Gewissen, böser Gast,
weder Ruh' noch Rast. — Ein gut Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.