Full text: [Abt. 1 = 5. Schulj, [Schülerband]] (Abt. 1 = 5. Schulj, [Schülerband])

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mäßiger Größe mit seinem raschen Pserde aus Gottfried einsprengte 
und ihn im Zweikampfe zu besiegen gedachte. Rasch waren die 
Schwerter in den Händen; es folgte Schlag auf Schlag. Schon 
manchen Hieb hatte Gottfried mit seinem Schilde gewandt auf¬ 
gefangen, sein geübter Gegner desgleichen, da spaltete das scharfe 
Schwert des Türken mit einem entsetzlichen Hiebe Gottfrieds Schild; 
ein zweiter Hieb sollte ihm den Kops spalten. Schon schwingt er 
freudig das Schwert in der Luft, um den siegesgewissen Streich 
zu führen. Doch in demselben Augenblicke fährt Gottfrieds gutes 
Schwert sausend dem Türken durch Schulter, Brust und Hüfte 
quer hindurch, teilt den Türken in zwei Hälften; die eine stürzt vom 
Pserde herab, das Schwert noch krampfhaft festhaltend; die andere 
bleibt im Sattel hängen; das Pferd aber sprengt scheu und blutig 
zum Grausen aller mit dem halben Türken nach der Stadt zurück. 
Die Kunde von Gottfrieds Stärke und Tapferkeit verbreitete 
sich bald im ganzen Morgenlande. Ein arabischer Fürst hörte 
auch davon und scheute nicht den weiten Weg, den Helden zu sehen. 
Als er zum Lager gekommen war, ließ er sich zum Herzog führen, 
und nachdem er ihn ehrerbietig gegrüßt, bat er ihn, doch vor seinen 
Augen das große Kamel, das er dazu mitgebracht, mit einem 
Hiebe niederzuhauen, damit auch er eine Probe seiner Tapferkeit 
zu erzählen habe. Gottfried lächelte; da jedoch der Fürst so weit 
hergekommen war, wollte er ihm den Gefallen erweisen, zog sein 
Schwert und hieb dem Kamele mit einer solchen Leichtigkeit den 
Kopf ab, als ob er das schwächste Ding zerschnitten hätte. Der 
Araber wunderte sich sehr darüber, schrieb aber doch die gelungene 
That hauptsächlich der Schärfe der Klinge zu. Da ließ sich Gott¬ 
fried das Schwert des Arabers geben und schlug damit einem 
andern Kamele mit eben solcher Leichtigkeit den Kopf ab. Jetzt 
stieg die Bewunderung des Arabers aufs höchste. Er sah wohl, 
daß alles wahr sei, was er von der Kraft des Herzogs ge¬ 
hört hatte. Voll Hochachtung überreichte er ihm Geschenke an 
Gold, Silber und Pferden, kehrte dann nach Hause zurück und 
verkündete die Tapferkeit des Herzogs, wohin er kam. Dieser aber
	        
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