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zur Befestigung des Ballons, während er mit warmer Luft gefüllt wird.
Soll die Fahrt beginnen, so werden dieselben rasch durchschnitten. — Das
Höhersteigen des Ballons wird durch Herauswerfen von Ballaft (kleinen Sand—
säcken u. s. w.) bewirkt. Soll der Ballon sinken, so läßt man durch Klappen
einen Teil der erwärmten Luft oder der leichteren Gase heraus. Eine Lenkung
des Luftballons durch Maschinen hat sich trotz allem menschlichen Scharfsinn
noch nicht ermöglichen lassen. Das Luftschiff bleibt ein Spielball der Winde
Nur dadurch läßt sich unter günstigen Umständen einigermaßen die Richtung
des Ballons bestimmen, daß man durch Senken oder Steigenlassen desselben
die verschiedenen Luftströmungen in den übereinander liegenden Luftschichten
benutzt. — Immerhin bleibt die Auftschiffahrt ein sehr unsicheres, gefährliches
Gewerbe. Wohl sind manchem kühnen Manne sehr hochsteigende und sehr
weit gehende Fahrten in sehr kurzer Zeit gelungen, abet gar viele Luftschiffer
haben auch ihren Tod gefunden. Von Nutzen ist die Luftschiffahrt nur für
die wissenschaftliche Erforschung der höher gelegenen Luftschichten, für die
Beobachtung feindlicher Heereskräfte und für die Vermittelung des Verkehrs
zwischen getrennten Heeresteilen. Zur Zeit der Belagerung von Paris haben
die Franzosen fortwährend Luftballons steigen lassen — teils um die belagernden
Truppen mit Fernröhren zu beobachten, teils um Briefe und auch Personen
aus der Hauptstadt nach den Provinzen und von diesen nach der Hauptstadt
zu bringen.
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273. Der Kaisertag in Versailles. 18. Januar 1871.
M. Koenig.)
Albert,
25 e von Sachsen, als Kronprinz Kommandeur des
XII. Armeecorps, shäter der IV. oder der Maas Arme⸗
Friedrich Franz I.
Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Kommandeur
des XII. Armeecorpss 1883)