Full text: [Teil 2 = Sexta, [Schülerband]] (Teil 2 = Sexta, [Schülerband])

Vorwort zur fünfzehnten Auflage. 
Die vorliegende neue Ausgabe des für die Sexta bestimmten Teils des 
Paldamusschen Lesebuches soll den Schulen dienen, für welche die von der 
preußischen Unterrichtsbebörde vorgeschriebenen neuen Lehrpläne (von 1891) 
maßgebend sind. 
Es kam bei der Umarbeitung in erster Linie darauf an, den Lesestoff 
aus der deutschen Geschichte und Sage teils anders in die verschiedenen Bände 
zu verteilen, teils wesentlich zu ergänzen. Die Schwierigkeiten, welche sich 
hierbei geltend machten, waren nicht geringe. Der Herausgeber hofft, daß es 
ihm einigermaßen gelungen sein möcht^, sie zu überwinden und besonders 
für den vorliegenden zweiten Teil solche Stücke gewählt zu haben, die für 
das Fassungsvermögen der Sextaner geeignet sind- 
Da eine Umgestaltung unbedingt erforderlich war, so war damit zugleich 
die willkommene Gelegenheit gegeben, andere von verschiedenen Seiten ge¬ 
wünschte Änderungen vorzunehmen. So konnte weniger Paffendes oder 
seinem Inhalte nach Veraltetes ausgeschieden und durch Angemesseneres ersetzt, 
konnten die Lesestücke in Rücksicht auf Inhalt und Stil neu untersucht und 
verbessert, die wenigen noch vorhandenen überflüssigen Fremdwörter gegen 
deutsche vertauscht werden, und was dergleichen mehr ist. Es braucht hierbei 
kaum bemerkt zu werden, daß, wo es sich um Abschnitte handelte, welche 
klassischen oder sonst hervorragenden Verfassern entlehnt sind, die diesen ge¬ 
bührende Achtung nicht verletzt worden ist; dies gilt selbstverständlich vor¬ 
züglich für die Gedichte. 
Eine weitere Änderung besteht darin, daß die prosaischen Lesestücke von 
den poetischen abgesondert und nach ihrem Inhalte, die Gedichte, in epische 
und lyrische geschieden, nach den Autoren geordnet worden sind- Wenn auch 
manche Gründe für die seitherige Anordnung sprachen, glaubte doch der 
Herausgeber, dem ihm von sehr vielen Seiten entgegengebrachten Wunsche 
nachgeben zu müssen. 
Was endlich die dem Buche seither beigegebene grammatische Übersicht 
anlangt, so waren Herausgeber und Verleger der Ansicht, sie weglassen zu 
sollen, da die eingezogenen Erkundigungen bewiesen, daß die wenigsten der 
Schulen, an denen das Buch im Gebrauch ist, Wert darauf legen, die aller¬ 
meisten eine besondere Grammatik eingeführt haben und die Meinungen
	        
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