Full text: Für die untern und mittlern Klassen (Theil 1, [Schülerband])

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4. S. Auch droben, da wirst du nicht 
sicher sein, 
Ich schicke dir nach den Sonnen¬ 
schein. 
W. Und willst du nicht Frieden halten 
mit mir. 
So komm ich gar zeitig hinab 
zu dir. 
5. S. Und kommst du, so nehm' ich zum 
Aufenthalt 
Die Lauben und Blumen im 
grünen Wald. 
W. So komm' ich mit Reif und mit 
Schnee und Eis 
Und mache den grünen Wald 
dir weiß. 
6. S. So kriech' ich mit meinen Blüme- 
lein 
Tief unter das Gras in die Erde 
hinein. 
77. Sehnsucht nach 
1. O, wie ist es kalt geworden 
Und so traurig, öd' und leer! 
Rauhe Winde wehn von Norden, 
Und die Sonne scheint nicht mehr. 
2. Auf die Berge möcht' ich fliegen, 
Möchte sehn ein grünes Thal, 
Möcht' in Gras und Blumen liegen 
Und mich freu'n am Sonnenstral! 
3. Möchte hören die Schalmeien 
Und der Heerden Glockenklang, 
W. So deck' ich mit weißen Laken 
dich zu, 
Dann hab' ich vor dir doch end¬ 
lich Ruh'. 
7. S. Dann ruf' ich die Sonne mit 
ihrem Schein, 
Die jagt dich dann fort in die 
Welt hinein. 
W. Und jagt sie mich fort, was mach' 
ich mir draus, 
Sie jagt mich doch nie aus der 
Welt hinaus. 
8. So necken sich Winter und Som¬ 
mer fürwahr, 
So necken sie sich doch jegliches 
Jahr, 
Und necken sich fort bis in Ewigkeit, 
Denn ewig ist Winter- und Som¬ 
merzeit. 
Hoffmann v. Fallersleben. 
dem Frühlinge. 
Möchte freuen mich im Freien 
An der Vögel füßem Sang. 
4. Schöner Frühling, komm' doch wieder, 
Lieber Frühling, komm doch bald! 
Bring' uns Blumen, Laub und Lieder. 
Schmücke wieder Feld und Wald! 
5. Ja, du bist uns treu geblieben, 
Kommst nun bald in Pracht und Glanz, 
Bringst nun bald all deinen Lieben 
Sang und Freude, Spiel und Tanz. 
Hoffmann v. Fallersleben. 
78. Frühlingsankunft. 
1. Nach diesen trüben Tagen, 
Wie ist so hell das Feld! 
Zerriss'ne Wolken tragen 
Die Trauer aus der Welt. 
2. Und Keim und Knospe mühet 
Sich an das Licht hervor, 
Und manche Blume blühet 
Zum Himmel still empor. 
3. Ja auch sogar die Eichen 
Und Reben werden grün! 
O Herz, das sei dein Zeichen! 
Herz, werde froh und kühn! 
Hoffmann v. Fallersleben, 
79. Das Lied der Bögel. 
1. Wir Vögel haben's wahrlich gut, 
Wir fliegen, Hüpfen, singen. 
Wir singen frisch und wohlgemuth, 
Daß Wald und Feld erklingen. 
2. Wir sind gesund und sorgenfrei 
Und finden, was uns schmecket; 
Wohin wir fliegen, wo's auch sei, 
Ist unser Tisch gedecket.
	        
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