D. Tierkunde. 
IJ. Säugetiere. 
8 1. Paarhufer“). Das Rind hat einen plumpen Körper mit einem 
seitlich zusammengedrückten Halse und einem dicken Kopfe mit breiter Stirn. 
Die Augen sind groß, die Ohren stehen aufrecht. In dem Maule befinden 
sich nur Backenzähne mit einer breiten Kaufläche, und im Unterkiefer meißel⸗ 
förmige Schneidezähne. Weil die oberen Schneidezähne fehlen, kann das Rind 
Gras und Klee nur abrupfen. Auf der Stirne fihen hohle, runde Hörner, 
die halbmondförmig nach außen gebogen sind. Nach dem vierten Jahre bildet 
sich am Grunde derselben jährlich ein Ring; aus deren Anzahl kann man 
also das Alter bestimmen. Die schlaffe Haut des Halses hängt an der unteren 
Seite herunter und wird Wamme genannt. Die Beine sind kurz und dick. 
An jedem Fuße befinden sich 
zwei große, von Hufen um— 
schlossene Zehen (Zwei— 
hufer) und hinten zwei 
kleine Afterzehen, die den 
Boden nicht berühren. Der 
Schwanz hat am Ende eine 
Haarquaste. 
Das Rind nährt sich 
nur von Pflanzenkost. Diese 
ist besonders in trockenem ugen, 
Zustande schwer verdaulich — 
und enthält wenig Nahrungs 
stoffe; daher sind die Ver— 
dauungswerkzeuge des Rin— 
des eigentümlich eingerichtet. Rindermagen. 
Der Magen (Fig. 1j besteht 
aus 4 Abteilungen. Die Speise gelangt zuerst in den Pansen, dann in den 
Vetzmagen, ballt sich hier in kleine Kugeln zusammen und kommt in dieser 
Form wieder ins Mauͤl zurück. Hier wird sie nochmals zerkaut (Wieder— 
käuer) und gelangt nun durch eine Hautfalte in den Blätter- und zuletzt 
in den Labmagen, wo sie vollständig verdaut wird. 
Das Rind ist wohl das nützlichste Haustier. Es liefert die süße Milch, 
die köstliche Butter und den wohlschmeckenden Käse. Es wird als Zugtier zur 
Beackerung des Feldes und zum Fortschaffen von Lasten gebraucht, und von 
dem geschlachteten Tiere erhalten wir das saftige Fleisch, das Fett (Talg) und 
das Fell, aus dem starkes Leder gegerbt wird. Auch die Hörner, Hufe und 
Haare werden benutzt. — Alle Jahre bringt die Kuh ein Kalb zur Welt, 
welches sie mit ihrer Milch säugt (Säugetier). — Die am Euter der Kuh 
entstehenden Kuhpocken wurden zuerst von dem englischen Arzte Jenner als 
Schutzmittel gegen die Menschenblattern gebraucht. 
) Die fettgedruckten Namen hinter der Nummer bezeichnen die Ordnung.
	        
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