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Von den Konsonanten.
e) ss und | stehen für den harten S-Laut und zwar ss nur als
Inlaut (hassen, dessen, Gasse, Nässe. Stüffe, Bissen re.), ß als Auslaut
auch für ss (ltzaß, Sluß, naß); dann bei Auslassung des Vokals e in
der Nachsilbe et (haßt, dagegen hasset, durchnäßt, dagegen durchnässet,
läßt, preßt, saßt re.); endlich als Inlaut nach gedehntem Vokal: Spieße,
beißen, Preußen. Straße, büßen, grüßen, flößen, (Slöße, Stößer), fließen,
weißen, mäßig, spaßen re.; zu merken: die Geiß (Geißen), der Kloß
Klöße), der Amboß (des Amboßes, die Amboße), der Grieß (aber
Griesgram).
d) Über das und daß.
Früher war kein Unterschied zwischen das und daß; beide sind ur¬
sprünglich Artikel, das für sächliche Hauptwörter, daß für Substantiv¬
sätze. Nun ist
d a s a) Artikel für das Neutrum; das Wasser, das gestern dahier
eingetroffene Militär;
b) Pronomen (Fürwort) und zwar hinweisendes^), bestimmen¬
des^) und bezügliches.
') Das (dieses) ist nicht wahr. Ich habe das nicht gesagt. 2) Cs ist das
(dasjenige) Luch, das (welches) ich mir schon längst gewünscht habe.
daß ist Konjunktion für Substantiv-*) oder auch für Adverbial¬
sätze, in letzterem Falle meistens verbunden mit „so" oder „auf" 2).
') Ich erwarte, daß du kommst. 2) Ls regnete heftig, so daß die Ilüsse
austraten. Benimm dich so, daß du dich nicht zu schämen brauchst. Der
Vater straft sein Kind, auf daß es sich bessere. Arbeite, daß du nicht
darben mußt.
Anmerkung. Bei Anwendung der lateinischen Schrift braucht man 8 fürs
und s, 88 für ss und ss für s;.
§ 52. a) Über d, t, dt. Zwischen zwei Vokalen oder beim Anlaut
kann man bei der Aussprache einen weichen und einen harten D-(T-)Laut
unterscheiden: leiden, leiten, Seide, Seite, Dorf, Torf, die Daube, die
Taube re.; nach Konsonanten oder bei d (t) als Auslaut ist der Unter¬
schied in der Aussprache nicht zu bemerken: Bund, bunt; Bad, bat im
letztern Falle kann man das Wort verlängern, d. h. noch eine Silbe an¬
setzen: baden — baten; so: beten. Gebet, Räder, Rad re. Außerdem
muß man die Wörter mit D (d) oder T (t) dem Gedächtnisse einprägen;
k) besonders zu merken sind der God und tot (Eigenschaftswort)
mit ihren Ableitungen lind Zusammensetzungen: töten, die Toten, Tötung,
getötet, totschlagen, totenblaß, totenstill, Totengräber, Totenbahre,
Totengeläute re.; dagegen: Todsünde, Todesstille, todkrank, todfeind,
todmüde, todwund, tödlich;
e) dt steht in Stadt (zu unterscheiden von statt) [anstatt], die Stätte
j Statt, Bettstatts; lädt, bewandt, verwandt, gesandt, Verwandtschaft,
Bewandtnis, beredt (aber Beredfainkeit).
d) Folgende Wörter find besonders zu merken: das Gewand, ich
wand, der versand, Soldat, Getreide, gescheid, bedeutend, beredsam.