Full text: Für die unteren Klassen (Band 1, [Schülerband])

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Sprichwörter und Dichtersprüche. 
wird Betrug gesponnen. — Kommt Zeit, kommt Rat. — Schaff, weil es 
Tag noch ist! — Steh, weil du fest noch bist. — Wenn der Träge schläfrig 
ist, gähnt oder sich nach Ruhe sehnt, kürzt der Fleißige die Zeit sich durch 
frohe Thätigkeit. 
f) Manche Menschen handeln so, als ob sie nie sterben müßten. — 
Viele Menschen rechnen so schlecht, daß sie Heller sparen und Thaler weg- • 
werfen. — Die Trägheit kommt so langsam vorwärts, daß die Armut sie 
bald einholt. — Zur Arbeit ist der Mensch von Natur bestimmt, daß er 
selbst Arbeit zum Vergnügen unternimmt. — Wie man in den Wald hin¬ 
einschreit, so hallt es wider. — Wie die Alten sungen, so zwitschern die 
Jungen. — Der Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. — Je 
höher der Baum, desto schwerer der Fall. — Je mehr Ehr, desto mehr Be¬ 
schwer. — Je nachdem man einem wohl oder übel will, steckt man ihm 
Maien oder Besen. — Bete, als hälfe kein Arbeiten! Arbeite, als hälfe kein 
Beten. — Immer straft sich die Lüge selbst, indem sie sich immer mehr ver¬ 
wickelt. — Man ißt die Suppe nicht so heiß, als sie gekocht wird. — So 
wie ein -Tropfen in dem Bache, folgt in der Zeit ein Augenblick dem andern 
nach ins Meer der Ewigkeit. 
g) Im kleinen .sparen ist schon gut, wenn man es auch im großen 
thut. — Von anderen sagt ein Biedermann das Böse, wenn er muß, das 
Gute, wenn er kann. — Sprich nie etwas Böses von einem Menschen; wenn 
du es gewiß weißt, so frage dich: warum sage ich es? — Es wird begehst 
du böse Thaten, dich dein Gewissen bald verraten. — Es ließe sich alles 
trefflich schlichten, könnte man die Sachen zweimal verrichten. — Gibt Gott 
Häschen, so gibt er auch Gräschen. — Schläfst du in Gottes Hut, schläfst 
du sicher, schläfst du gut. — Der Herr muß selber sein der Knecht, will er's 
im Hause haben recht. — Laß deinen Mund verschlossen sein, so schluckst du 
keine Fliegen ein. — Die alten Schuhe soll man nicht fortwerfen, man habe 
denn neue. — Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich. — 
Einmal in der Leute Mund kommt man übel wieder heraus. — Der Frosch 
hüpft wieder in den Pfuhl, wenn er auch säß aus goldnem Stuhl. 
1) Da der Himmel selbst oft in Thränen steht, klag nimmer Menschen¬ 
herz, daß dir's nicht besser geht. — Die Vorsehung läßt oft unsere Thor¬ 
heiten geschehen, damit wir weise werden. — Der Geiz muß Hunger leiden, 
weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat. — Böse Leute suchen 
immer das Böse, weil sie böse Leute sind. — Man muß sich in die Zeit 
schicken, weil es böse Zeit ist, und in die Menschen, weil es gute Menschen 
gibt. — Wohlstand ist dir nur gegeben, daß auch andere davon leben. — 
Um bei Gesundheit den Hunger zu stillen, bedarf man nicht viel. — Den 
Freund zu erkennen, mußt du erst einen Scheffel Salz mit ihm gegessen 
haben.
	        
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