Object: Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen

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Verbrauchssteuer mußte allein Hamburg allerdings eine Abfin¬ 
dungssumme von 6 Mill. Mark an die Reichskasse zahlen. Diese 
Sonderstellung gesiel jedoch der Reichsregierung nicht, deshalb 
drang sie aus den Eintritt Hamburgs in den deutschen Zollverband, 
der am 29. Oktober 1888 zustande kam. 
Wegen des ausgedehnten Handels, den die alte Hansastadt mit 
dem Auslande pflegt, wurde ihr die Einrichtung eines Freihafens 
gestattet, in dem die ausländischen Waren zollfrei niedergelegt, um¬ 
gepackt, geordnet und verarbeitet werden dürfen, um dann gegen 
Entrichtung eines geringelt Durchgangszolles wieder ins Aus- 
laud, oder gegen Erlegung der gesetzmäßigen Steuer ins Inland 
zu gelangen. Die Größe dieser „zollfreien Niederlage" sollte etwa 
700 da Land- und ungefähr 300 lla Wasserfläche betragen. Um 
einen günstigen Platz für dieselbe zu gewinnen, sahen die Väter 
Hamburgs sich in die Notwendigkeit versetzt, einen ganzen Stadt¬ 
teil, der von fast 20 000 Menschen bewohnt würbe, niederzureißen. 
Wo sich früher Straßen und Häuser befanden, sieht man jetzt Ka¬ 
näle und Speicher. Die Herstellung dieses Freihafens kostete 
120 Millionen sNark. Nach Verschiedenen. 
96. Deutsches Flottenlied. 
1. Vom Rhein zum Belt wacht 
Deutschlands Heer, 
doch unser ist das weite Meer, 
da hält die deutsche Flotte Wacht 
in ihres jungen Rtlhmes Pracht! 
Des Kaisers blaue Jungen steh'n 
an Bord wir kühn im Sturmesweh'n, 
die Flagge flattert schwarz-tveiß-rot, 
ihr sind wir treu bis in den Tod! 
2. Alis tiefer, blauer Wogenbahn 
zieht Schiss an Schiss wie Schwan 
an Schwan, 
aus deutschen Eichen, deutschem Stahl, 
blitzblank und schnell wieWetterstrahl! 
Des Kaisers blaue Jungen steh'n 
an Bord wir kühn im Sturmesweh'n, 
die Flagge flattert schwarz-weiß-rot, 
ihr sind wir treu bis in den Tod! 
3. Des Kaisers Namen führen wir, 
wir sind des Reiches Schild und Zier, 
vom Bernsteinland zum Palmenstrand 
schirmt Deutschlands Flotte deutsches 
Land! 
Des Kaisers blaue Jungen steh'n 
an Bord wir kiihn im Sturmesweh'n, 
die Flagge flattert schwarz-weiß-rot, 
ihr sind wir treu bis in den Tod! 
4. Wenn deutscher Fleiß und 
deutsche Ehr' 
bedroht siitd fern im fremden Meer, 
dann dampfen unsre Drachen drein, 
und donnern Ruh' ins Land hinein. 
Des Kaisers blaue Jungen steh'n 
an Bord wir kühn im Sturmesweh'n, 
die Flagge flattert schwarz-weiß-rot, 
ihr sind wir treu bis in den Tod! 
5. Und ruft der Kaiser uns zum 
Krieg, 
erzwingt der deutsche Aar den Sieg! 
Da bieten wir in Kampfeslust 
dem Feind die offne Seemanns brust! 
Des Kaisers blaue Jungen steh'n 
an Bord wir kühn im Sturmesweh'n, 
die Flagge flattert schwarz-weiß-rot, 
ihr sind wir treu bis in den 
Tod!
	        
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