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Vierte Periode des Mittelalters.
Sie erlitten bei Morgarten 1315 eine Niederlage und mußten
Frieden schließen. Der Bund der Eidgenossen erweiterte sich seitdem,
und schon 1353 gehörten acht Orte zu ihm: Uri, Schwyz, Unterwalden,
Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern. Diese Vereinigung der acht
alten Orte widerstand dem Angriffe des Herzogs Leopold von Öst¬
reich, eines Enkels Albrechts I., in der Schlacht bei Sempach 1386,
wo Arnold von Winkelried sich für die Eidgenossen, nachdem
er ihnen Weib und Kind empfohlen hatte, in den Tod gestürzt haben
soll, um „der Freiheit eine Gasse" zu machen. Herzog Leopold und
die Blüte der östreichischen Ritterschaft verloren Schlacht und Leben.
§. Zß. Dll8 iseutstfie Heidi unter tfeti Luxemburgern IM—1437.
1. Heinrich VII. 1308—1313.
Nach Albrechts Tod wollten die Kurfürsten nicht zum dritten*
male der rasch aufgeblühten Macht der Habsburger ein Übergewicht
verleihen, zumal deren Regierung in keinem guten Andenken stand.
Ebensowenig wollten sie den König Philipp IV. von Frankreich in
seinem Streben nach einer Universalherrschaft begünstigen, der bereits den
Papst in Abhängigkeit von sich gebracht hatte und jetzt für seinen Bruder
Karl von Valois nach der deutschen Krone trachtete. Sie versammelten
sich daher zu einer Vorberatung zu Rense oberhalb Koblenz auf dem
Königs stuhl*), einer achteckigen, auf Spitzbogen ruhenden Stein¬
bühne, wo die rheinischen Fürsten zu wichtigen Beratungen zusammen¬
zukommen pflegten. Hier entschieden sie sich auf Vorschlag des Erz¬
bischofs Peter Aichspalter von Mainz für die Wahl des Grasen
Heinrich von Luxemburg (Lützelburg), eines Sohnes des bei
Worringen (§. 34) gefallenen Grafen von Lützelburg und Bruders
des Erzbischofs Balduin von Trier. Die Wahl wurde in Frank¬
furt vollzogen, darauf erfolgte die Krönung in Aachen. Heinrich VII.
war nur mäßig begütert, aber ein Mann von edler Denkungsart,
ritterlichem Sinne und großem Ansehen. Gleich nach seiner Thron¬
besteigung bestätigte er die Rechte der Eidgenossen, verhängte über
die Mörder Albrechts die Reichsacht und ließ denselben an der Seite
seines Gegners, Adolfs von Nassau, im Dome zu Speier feierlich
beisetzen. Drei Königinnen waren zugegen, die Witwen Adolfs und
*) Er zerfiel und wurde unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
1843 wieder hergestellt.