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Das Heer. In einem Schlitten eilte er der preußischen Grenze zu und kam glücklich
nach Paris.
4. Dec tßefmungslu’ieg von 1813 und 1814.
1. Preußens Erhebung.
Die Kunde von dem kläglichen Ausgange des Feldzuges nach Rußland erweckte
bei allen Preußen die Überzeugung, daß die Zeit der Befreiung gekommen wäre.
Den ersten kühnen Schritt that der General Aork. Nachdem er sein Heer glücklich
an die preußische Grenze geführt hatte, schloß er (am 30. Dezember 1812) bei
Tauroggen in Lithauen aus eigene Gefahr mit dem russischen Feldherrn einen Vertrag,
in welchem er bis zur Entscheidung seines Königs neutral zu bleiben versprach.
Friedrich Wilhelm III. mußte zwar die That öffentlich mißbilligen; aber Aork blieb
auf seinem Posten. Das Volk in Ostpreußen begann sich mächtig zu rüsten und
stellte in kurzer Zeit gegen 40000 Mann unter Waffen.
Der König begab sich von Berlin nach Breslau und erließ von dort aus am
3. Februar 1813 einen Aufruf zu einer allgemeinen Bewaffnung. Mit Begeisterung
folgten Jünglinge, Männer und Greise aus allen Klassen der Bevölkerung dem Rufe
und bildeten freiwillige Jägereorps. Am 28. Februar schloß Friedrich Wilhelm zu
Kalisch (an der Westgrenze von Posen) mit Alexander ein Bündnis zur Befreiung
Deutschlands. Zur Auszeichnung der Helden im bevorstehenden Freiheitskampse
stiftete er am Geburtstage seiner verstorbenen Gemahlin Luise (am 10. März)
den Orden des eisernen Kreuzes. Am 16. März erklärte er an Frankreich
den Krieg, am 17. März erließ er den „Aufruf an mein Volk" und den „An
mein Kriegsheer" und befahl die Einrichtung der Landwehr, sowie auch des Land¬
sturmes.
Wer nur die Waffen tragen konnte, eilte zu den Fahnen; sogar Jungfrauen
in Männerkleibern traten in die Regimenter ein. Alle übrigen, selbst Dienstboten
und Kinder, brachten wetteifernd, je nach ihrem Vermögen, Gaben zur Bestreitung
des heiligen Kampfes. Die patriotischen Lieder der Dichter Ernst Moritz Arndt,
Theodor Körner, Max von Schenkendors und Friedrich Rückert entflammten die
Herzen zur vollen opferfreudigen Hingabe an das Vaterland. Theodor Körner selbst
eilte von Wien nach Breslau und trat in das Freicorps der schwarzen Jägerschar
Lützows ein. Der Ruf: „Mit Gott für König und Vaterland!" drang begeistert
aus aller Munde.
2. Die Schlachten bei Großbeeren, an der Katzbach und bei Dennewitz.
* Während in Preußen die Rüstungen zum Kriege mit rastlosem Eifer betrieben
wurden, bildete Napoleon in Frankreich ein neues Heer. Er lebte noch immer der
Zuversicht, seine Herrschaft in Deutschland behaupten und Rußland demütigen
zu können. Mit einer gewaltigen, durch die Truppen der Rheinbundsürsten ver¬
stärkten Kriegsmacht erschien er im April 1813 in Sachsen. Das russisch^preußische
Heer war bis an die Elbe vorgedrungen. Trotz der heldenmütigsten Tapferkeit mußte
es in der Schlacht beim Dorfe Großgörschen, in der Nahe von Lützen, der
französischen Übermacht weichen. Auch in der furchtbaren Schlacht bei Bautzen
blieb Napoleon Sieger; die Verbündeten zogen sich nach Schlesien zurück. Es wurde
ein Waffenstillstand von sechs Wochen geschlossen.
Östreich trat nun zu den Verbündeten über und erklärte an Frankreich den
Krieg; Schweden, das schon vorher dem Bunde Rußlands und Preußens beigetreten