Aus dem praktischen Betrieb des Bergbaues 185
samt der überschüssigen frischen Luft durch Helni oder Maske ins Freie
entweicht.
Untenstehende Abbildung (Abb. 62) zeigt ein derartiges vollständiges
Schlauchgerät im Betrieb und läßt die einzelnen Teile erkennen.
Die Anwendung solcher Vorrichtungen ist beschränkt, da einerseits
der Blasebalg ini frischen Wetterstrom aufgestellt werden, und da anderer¬
seits der vordringende Mann den schweren Luftschlauch nach sich ziehen
muß. Man rechnet daher im allgemeinen mit einer Verwendung von nicht
über 100 m Entfernung. Die Schlauchgeräte finden hauptsächlich An¬
wendung bei der Herstellung wie auch vielleicht bei der späteren Wieder¬
eröffnung der oben behandelten Branddämme;
sie gestatten eine unbegrenzte Benntzungsdauer,
da der Atmungsvorgang sich genau so wie ohne
Verwendung von solchen Hilfsgeräten abspielt.
Abb. 62.
Schlauchgeräte für Bergtverke tverden hauptsächlich von der Arma¬
turen- und Maschinenfabrik Westfalia in Gelsenkirchen und von C. B.
König in Altona hergestellt.
Die frei tragbaren Sauerstoff- oder die eigentlichen Rettungsgeräte
machen den Bergmann völlig unabhängig vom frischen Wetterstrom oder
von einer vorhandenen Preßluftleitung. Er kann sich vielmehr mit einer
solchen Vorrichtung ausgerüstet, etwa zwei Stunden lang in gänzlich
unatembaren und giftigen Gasen aufhalten und in denselben vordringen.
Rettungsgerüte eignen sich daher insbesondere zur Ausführung von Ret-
tungs- und Bergungsarbeiten, wie solche besonders nach Explosionen er¬
forderlich werden.
Die wichtigsten Rettungsgeräte sind zurzeit diejenigen, welche von
dem Drägerwerk in Lübeck und von der Armaturen- und Maschinenfabrik
Westfalia in Gelsenkirchen hergestellt werden. Beide Arten haben folgende
Hauptteile gemeinsam:
1. den Sauerstoffbehälter. Derselbe besteht aus zwei kleineren oder
einer größeren Stahlflasche, in welche mit Hilfe besonderer Umfüllpumpen