Full text: Klasse 6 (fünftes Schuljahr) (Teil 4, [Schülerband])

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der verschiedenartig geformten Höhen einzelne Gehöfte, Kirchen mit 
schlanken Spitztürmen, Kapellen und Klöster oder deren Ruinen; dann 
wieder folgt eine der kleinen Städte vor oder schon in einem der durch 
Heimlichkeit und Stille lockenden Seitentäler und Schluchten. 
Wenn man von Trier an das Dampfboot flußabwärts benutzt, so 
wird man durch den Ort Pfalzel an eine Pfalz der fränkischen Könige 
erinnert, während Pisport und Brauneberg dem Freunde des Mosel¬ 
weins als Rastorte höchst willkommen erscheinen. Dann grüßt Bern¬ 
kastel von rechts her aus der Ferne, mit welchem wir einen Glanzpunkt 
des Tales erreichen. Reizend liegt das Städtchen dieses Namens an dem 
Ufer des rauschenden Flusses, und über ihm ragt die stattliche Ruine 
einer Burg, die einst ein römisches Kastell bildete, später mehrfach ver¬ 
geblich belagert, aber auch mehrfach gebrochen wurde, bis sie, immer 
wieder erneuert, durch einen verheerenden Brand am Ende des 17. Jahr¬ 
hunderts endgültig zur Ruine verfiel. Gegenüber winkt das wohlhabende 
Örtchen Eues, das durch einen seiner Söhne, den auf dem Konzil zu 
Basel einflußreichen Bischof von Briren und Kardinal Cusanus, mit 
einem stattlichen Hospital beschenkt worden ist, und ringsum gedeiht der 
treffliche Wein, dessen beste Lage, „der Vernkastler Doktor", vorzüglich 
geschätzt wird. — Weiterhin bezeichnen die Orte Graach und Zeltingen 
abermals treffliche Weinorte, und das alte Trarbach, welches später 
sichtbar wird, taucht mit mittelalterlichen Mauern und Türmen und 
der über ihm stolz thronenden Gräfinburg höchst romantisch aus seinen 
berühmten Weingeländen hervor. Unterhalb der genannten Orte lagern 
sich mehrfach Jnselchen im Flußbette, und die Mosel wogt an der Stadt 
Zell und an dem idyllischen Flecken Alf vorüber, welcher letztere von 
der benachbarten Marienburg aus vielleicht die prächtigste Aussicht des 
Moseltales gewährt. Durch die bedeutenden Krümmungen des Flusses 
erscheint nämlich die Mosel rechts und links vom Standorte ganz in 
der Weise, als ob die Höhe der Burg von zwei verschiedenen Flüssen 
bespült würde. Auf der weiteren Moselfahrt begegnen wir Beilstein, 
dem ganz von Bergen umschlossenen Hauptorte der alten Grafschaft 
Metternich-Winneburg, und schauen auf dem rechten Winkel, welchen 
die Mosel von hier bis Kochem macht, eine neue herrliche Landschaft, 
an die sich später in immer wachsender Zahl sowohl im Haupttale als 
in den Nebentälern interessante Burgen anreihen. — Bei Hatzenport 
führt eine enge Schlucht aufwärts zu den mächtigen Ruinen der Ehren¬ 
burg, welche als die schönste des Mosellandes gilt und von ihrem ge-
	        
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