Full text: Klasse 6 (fünftes Schuljahr) (Teil 4, [Schülerband])

Und neben sich die Mäuse nagen, 
Griff nach den Beerlein mit Behagen. 
Sie beuchten ihm zu essen gut, 
Atz Beer' auf Beerlein wohlgemut, 
Und durch die Süßigkeit im Essen 
War alle seine Furcht vergessen. — 
Du fragst: Wer ist der töricht' Mann, 
Der so die Furcht vergessen kann? 
So miss', o Freund, der Mann bist du; 
Vernimm die Deutung auch dazu: 
Es ist der Drach' im Brunnengrund 
Des Todes aufgesperrter Schlund; 
Und das Kamel, das oben droht, 
Es ist des Lebens Angst und Not. 
Du bist's, der zwischen Tod und Leben 
Am grünen Strauch der Welt mutz schweben. 
Die beiden, so die Wurzel nagen, 
Dich samt den Zweigen, die dich tragen, 
Zu liefern in des Todes Macht, 
Die Mäuse heißen Tag und Nacht. 
Es nagt die schwarze wohl verborgen 
Vom Abend heimlich bis zum Morgen, 
Es nagt vom Morgen bis zum Abend 
Die weiße, wurzeluntergrabend. 
Und zwischen diesem Graus und Wust 
Lockt dich die Beere Sinnenlust, 
Daß du Kamel, die Lebensnot, 
Daß du im Grund den Drachen Tod, 
Daß du die Mäuse Tag und Nacht 
Vergissest und auf nichts hast acht, 
Als daß du recht viel Veerlein haschest, 
Aus Grabes Brunnenritzen naschest.
	        
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