4
5. Die Sterne.
Eduard Helmer.
1. Wir ziehen über Berg und Tal
Und übers weite Meer;
Wir ziehen über Menschenqual
Und Menschenglück daher.
2. Wir kennen, was in stiller Brust
Sich vor der Welt verhüllt,
Und was mit namenloser Lust
Ein einsam Auge füllt.
3. Und wenn der Schmerz die Seele quält,
Wir geben ihr die Ruh,
Und wenn die Lieb' ihr Glück erzählt,
So hören wir ihr zu.
4. Wir schau'n aus manches kühle Grab,
An dem ein Mensch sich härmt,
Und schimmern in die Laub' hinab,
In der die Liebe schwärmt.
5. Wir reden mit dem Gram und sind
Stets mit dem Kummer wach,
Die Träne des Entzückens rinnt
Gern unter unserm Dach.
6. Wir schlingen in den luft'gen Höh'n
Den stillen, frohen Reih'n
Und scheinen Ruh und Wiedersehn
In jedes Herz hinein.
6. Geduld.
Karl Johann Philipp Spitta.
1. Es zieht ein stiller Engel
Durch dieses Erdenland,
Zum Trost der Erdenmängel
Hat ihn der Herr gesandt.