Full text: [Sexta, [Schülerband]] (Sexta, [Schülerband])

„Ei Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön! 
So Allerliebstes sah ich noch nie auf unsern Höh'n." 
7. Der Alte saß am Tische und trank den kühlen Wein; 
Er schaut sie an behaglich, er fragt das Töchterlein: 
„Was Zappeliges bringst du in deinem Tuch herbei? 
Du hüpfest ja vor Freuden; laß sehen, was es sei!" 
8. Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behutsam an, 
Den Bauer auszustellen, den Pflug und das Gespann. 
Wie alles auf dem Tische sie zierlich aufgebaut, 
So klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut. 
9. Der Alte wird gar ernsthaft und wiegt sein Haupt und spricht: 
„Was hast du angerichtet? Das ist kein Spielzeug nicht! 
Wo du es hergenommen, da trag es wieder hin! 
Der Bauer ist kein Spielzeug; was kommt dir in den Sinn? 
10. Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot; 
Denn wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brot. 
Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor; 
Der Bauer ist kein Spielzeug; da sei uns Gott davor!" 
11. Burg Niedeck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, 
Die Hohe, wo vorzeiten die Burg der Riesen stand. 
Sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer; 
Und fragst du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr. 
B. v. Vhamisso. 
132. Frau Bolle. 
Schneeflocken wirbeln um und um; 
Im Garten blüht die Weih¬ 
nachtsblum' ; 
Frau Holle* fährt im Dorf herum. — 
Schnurre, Rädchen, schnurre! 
2. Der Mond blickt aus dem 
Wolkengraus, 
Weist ihr den Weg zu jedem Haus, 
Daß sie die Flinksten findet aus. — 
Schnurre, Rädchen, schnurre! 
3. Bemerkt sie wo noch einen Schein, 
Frau Holle hält und schaut hinein; 
Die munter sind, belohnt sie fein.— 
Schnurre, Rädchen, schnurre! M. w«if.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.