Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

266). 
F. v. Schiller, Die Bürgschaft. 
—2 
ihn fand ich in des Fisches Magen; 
d, ohne Grenzen ist dein Glück!“ 
mein Freund kannst du nicht weiter 
sein. 
Die Götter wollen dein Verderben; 
fort eil' ich, nicht mit dir zu sterben.“ 
Und sprach's und schiffte schnell sich ein. 
16. Hier wendet sich der Gast mit 
Grausen: 
So kann ich hier nicht ferner hausen, 
13. die Rũrgschaft . 
Von Friedrich von Schiller. 
1464 
L. Zu Dionys dem Tyrannen, schlich bis ich die Schwester dem Gatten 
Damon, den Dolch im Gewande; gefreit; 
ihn schlugen die Häscher in Bande. so bleib du dem König zum Pfande, 
Was wolltest du mit dem Dolche? bis ich komme, zu lösen die Bande.“ 
) sprichl! 
entgegnet ihm finster der Wüterich. 
„Die Stadt vom Tyrannen be— 
freien!“ — 
„Das sollst du am Kreuze bereuen!“ 
5. Und schweigend umarmt ihn der 
treue Freund 
und liefert sich aus dem Tyrannen; 
der andere ziehet von dannen. 
Und ehe das dritte Morgenrot 
scheint, 
hat er schnell mit dem Gatten die 
Schwester vereint, 
eilt heim mit sorgender Seele, 
damit er die Frist nicht verfehle. 
2Ich bin,“ spricht jener, zu sterben 
bereit 
und bitte nicht um mein Leben; 
doch willst du · Gnade mir geben, 
ich flehe dich um drei Tage Zeit, 
bis ich die Schwester dem Gatten 
gefreit; 
ich lasse den Freund dir als Bürgen, 
ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.“ 
6. Da gießt unendlicher Regen herab, 
von den Bergen stürzen die Quellen, 
und die Bäche, die Ströme schwellen. 
Und er kommt ans Ufer mit wan— 
derndem Stab, 
da reißet die Brücke der Strudel 
hinab, 
und donnernd sprengen die Wogen 
des Gewölbes krachenden Bogen. 
3. Da lächelt der König mit arger 
List 
und spricht nach kurzem Bedenken: 
„Drei Tage will ich dir schenken; 
doch wisse, wenn sie veistrichen, 
die Frist, 
eh' du zurück mir gegeben bist, 
so muß er statt deiner erblassen, 
doch dir ist die Strafe erlassen.“ 
7. Und trostlos irrt er an Ufers 
NRand; 
wie weit er auch spähet und blicket 
und die Stimme, die rufende, schicket, 
da stößt kein Nachen vom sichern 
EStrand, 
der ihn setze an das gewünschte Land, 
kein Schiffer lenket die Fähre; 
und der wilde Stromwird zum Meere. 
¶. Und er kommt zum Freunde: „Der 
König gebeut, 
daß ich am Kreuz mit dem Leben 
bezahle das frevelnde Streben; 
doch will er mir gönnen drei Tage 
Zeit.
	        
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