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Franzosen verliefen sich. Dann stürmten wir den Wall hinunter 
und gingen schießend gegen die Franzosen vor, die sich in der 
Hauptstraße, die mit Tannen verbarrikadiert war, zusammendrängten. 
Die meisten warfen ihre Gewehre weg und baten um Pardon. 
Nachdem wir die Tannen-Barrikade genommen, drangen wir weiter 
vor in eine Kirche; die Franzosen, die hier waren, baten auch um 
Pardon; viele der Franzosen entschlüpften durch eine kleine Tür 
nach der Zitadelle. Vor der Kirche traf ich meinen Freund 
Degener wieder; wir begrüßten uns herzlich und freuten uns, noch 
munter zu sein. (Lindau.) 
Aus den Häusern wurde geschossen. Sie wurden sofort an¬ 
gegriffen und genommen. Dann drangen wir weiter in die Stadt 
vor; aber nicht mehr in geschlossenen Abteilungen, sondern die 
verschiedenen Regimenter in buntem Gemisch. Mit einem Haufen 
erreichte ich den Marktplatz; alle schrien Hurrah! und ein jeder 
versuchte in die Häuser zu dringen; da sie verschlossen waren, so 
wurde, um die Türen zu öffnen, in die Schlüssellöcher geschossen. 
Allmählich gelangten wir bis unter das Kastell . . . Bald danach 
versuchte ich mein Kommando zu sammeln, was mir auch einiger¬ 
maßen gelang, und blieb mit ihm vor dem Stadthause stehen. 
Meine Kompagnie war in der Tat der einzige geschlossene Truppen¬ 
teil; denn bei den englischen und portugiesischen Truppen war die 
größte Unordnung eingerissen. General Hay, der das Kommando 
in der Stadt übernommen hatte, beglückwünschte mich und wollte 
mir die Polizei in der Stadt übertragen. (Wyneken.) 
Durch den Fall von San Sebastian stand der Armee Wellingtons der 
Weg ins südliche Frankreich offen. mußte nur noch die Bidassoa, der 
Grenzfluß zwischen Spanien und Frankreich, überschritten werden. Jenseits 
hatten die Franzosen feste Stellungen eingenommen. Graham erhielt den 
Befehl, den Übergang über die Bidassoa zu erzwingen. An ihrer Spitze 
standen auch dieses Mal die beiden leichten Bataillone und die 
Schützen der deutschen Brigade. 
f $ Über die Bidassoa nach Frankreich hinein. Am 
6. Oktober spät erhielten wir den Befehl, den nächsten Morgen 
über die Bidassoa zu gehen. Wir durften also einen heißen Tag 
erwarten, da die französische Stellung hinter dem Flusse sehr stark 
war und die jenseitigen User hoch und steil sind. Um 2 Uhr
	        
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